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Grösse habe‘). Danach lägen die Verhältnisse beim Bogenlicht ähn-
lich wie beim Laden von Aceumulatoren, wo man es auch mit einer
erhebliehen elektromotorischen Gegenkraft und kleinem Widerstande
zu thun hat. Eine andere Anschauung verneint das Vorhandensein
einer EMK im Lichtbogen und nimmt dagegen einen hohen Ueber-
gangswiderstand an, der zwischen den glühenden Kohlenspitzen und dem
Bogen statthabe?). Ob nun die eine oder die andere Ansicht zutrifft,
ist für die Praxis weniger wichtig, daman nur mit dem aus Spannung
und Strom berechneten scheinbaren Widerstande zu rechnen hat. .
Die Leuchtkraft des Bogenlichtes ist die Folge der starken Er-
hitzung der Kohlenspitzen. Letztere wird bewirkt durch die Um-
wandlung einer verhältnissmässig grossen Menge elektrischer Arbeit
auf kleinem Raume in Wärme. Die umgesetzte elektrische Arbeits-
menge ist gegeben durch das Produkt: Spannungsdifferenz an den
Kohlenenden mal Stromstärke. Da nun die Spannung bei Lampen
für grosse und für kleine Lichtstärke nicht sehr viel verschieden ist,
so ist die Liehtstärke .eines Bogenlichtes wesentlich dureh
die Stromstärke bedingt, die zwischen den Kohlen übergeht.
Die Leuchtkraft steigt jedoch nieht proportional dem Strome, sondern
rascher als dieser, vorausgesetzt, dass man den Querschnitt der
Kohlenstäbe der Stromstärke anpasst, so dass auf 1 A stets
etwa dieselbe Anzahl Quadratmillimeter Kohlenquerschnitt kommt.
Die Abkühlung durch die umgebende Luft u. s. w. ist bei dünnen
Kohlen verhältnissmässig grösser als bei diekeren, sodass bei den
letzteren die Temperatur an den Spitzen und im Lichtbogen höher
steigt. Bei höherer Temperatur wird aber die Liehtmenge, welche
man für jede erzeugte Wärmeeinheit, bezw. für jedes Voltampöre,
erhält, immer grösser. Auch dürfte die Leitungsfähigkeit des Licht-
bogens mit zunehmender Temperatur etwas steigen. Die Strom-
stärken der am meisten verwendeten Lampengrössen, wie sie zur
Beleuchtung von kleinen und grösseren Innenräumen, Hallen, Strassen
und Plätzen dienen, liegen zwischen 2 und 20 Ampere. Indessen finden
für besondere Zwecke stärkere Bogenlichter, bis zu 150 A, Verwendung.
84. Lichtstärke des Bogenlichtes nach verschiedenen
Richtungen). Oekonomie. Die Lichtstärke eines und desselben,
‘) Vergl. hierüber: F. Blanc, Zeitschr. für Elektrotechnik und Elektro-
chemie, 1894, 8. 39. — Ferner: V. v. Lang, Wied. Annalen, Bd. 26, S. 145,
1885. Arons, Wied. Annalen, Bd. 30, S. 95, 1887.
°) Vergl. Lecher, Wied. Annalen 1888. — Stenger, Wied. Annalen,
Bd. 45, 8. 33, 1892.
°) Vergl. u. A.: Uppenborn, Centralbl. f. Elektr. 1888, Seite 102; 1889
IL, 8. 73 — Wedding, Elektr. Zeitschr. 1889, 8. 337; 1893, 8.310. — Heim,
ebenda, S. 196.