Full text: Die Einrichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb

   
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keit derselben, sowie in der Abwesenheit stark blendender Licht- 
quellen seinen Grund. Immerhin ist das Glühlicht doch soviel weisser 
als das Licht der Gasflammen, dass die Farben der damit beleuchteten 
Stoffe, Dekorationen u. s. w. frischer und kräftiger wirken. 
Wir haben es ferner bei der Bogenlampe mit einer offen an der 
Luft stattfindenden Verbrennung zu thun, während der in dem Glas- 
ballon luftdicht abgeschlossene Kohlenfaden der Glühlampe bloss glüht. 
Dadurch ist bei Verwendung von Glühlicht eine Feuersgefahr 
nahezu ausgeschlossen. Beide Formen von elektrischen Lampen 
verbreiten im Verhältniss zu der entwickelten Liehtmenge nur sehr 
wenig Wärme und erhöhen so die Temperatur in den damit er- 
leuchteten Räumen. nur unbedeutend. Eine brennende Glühlampe 
lässt sich mit der Hand anfassen, auch in’s Wasser tauchen. 
Da ferner das Bogenlicht nur eine sehr kleine Menge Kohlen- 
säure, Glühlicht überhaupt kein Verbrennungsprodukt entwickelt, so 
kann elektrische Beleuchtung die Luft kaum verschlechtern. 
Sie ist somit derjenigen durch Leuchtgas in vielen Punkten über- 
legen, zu welchen noch die äusserst einfache Handhabung beim Ent- 
zünden und Auslöschen hinzukommt. 
In einer Hinsicht stellt sich die Beleuchtung mit Bogenlampen 
erheblich günstiger als die mit Glühlicht; das Bogenlicht ist, auf 
gleiche Lichtstärke berechnet, bedeutend billiger, weil bei dem- 
selben, der hohen Temperatur wegen, eine bessere Ausnutzung der 
elektrischen Arbeit stattfindet. Wie in 84 erwähnt, werden in einer 
mittelgrossen Bogenlampe für jede Kerzenstärke ungefähr 0,57 
Watt verbraucht, bei den am häufigsten verwendeten 16kerzigen Glüh- 
lampen dagegen gewöhnlich 3,0 Watt. Durch die gleiche Menge 
elektrischer Arbeit kann man also, wenn man damit Bogenlampen 
speist, eine etwa 5mal grössere Lichtmenge erzeugen als bei Glüh- 
lampen. In einer Lichtanlage, in welcher 80 % der von der Betriebs- 
maschine gelieferten effektiven Arbeit an den Lampen nutzbar zur 
Verfügung stehen, erhält man somit für jede effektive Pferdekraft 
im Mittel etwa 1000 Kerzenstärken durch mittelgrosse, offen brennende 
Bogenlampen, dagegen nur etwa 200 Kerzenstärken durch Glüh- 
lampen. Werden allerdings die Bogenlichter in matte Glaskugeln 
eingeschlossen, so sinkt die Lichtausbeute beträchtlich unter den vor- 
genannten Betrag. 
  
  
  
  
  
   
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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