Full text: Die Einrichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb

   
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23a = 
die reine Hintereinanderschaltung z. Z., wenigstens in Deutschland, 
vergleichsweise selten ausgeführt wird. Sie ist von der Parallel- 
schaltung, welche durch die sich rasch entwickelnde Beleuchtung von 
Innenräumen grosse Verbreitung erlangt hat, auch aus den ihr eigent- 
lich in erster Linie zukommenden Gebieten theilweise zurückgedrängt 
‘worden. Es ist sehr wünschenswerth, dass dieses augenblicklich 
vernachlässigte Leitungssystem, seiner Billigkeit und Einfachheit 
wegen, bald wieder mehr in Aufnahme komme. Mit der zunehmenden 
Anwendung der Serienschaltung wird man auch lernen, den Einfluss 
gewisser Umstände, die z. Z. häufig gegen die Einführung derselben 
geltend gemacht werden, möglichst unschädlich zu machen. Diese 
Schwierigkeiten liegen zum Theil in der Verwendung so hoher 
Spannungen, wie die Hintereinanderschaltung der Lampen sie mit 
sich bringt. Es wird dadurch eine besonders sorgfältige Isolation 
der. Leitungen und der in dieselben eingeschalteten Lampen und 
Nebenapparate sowie der Stromquelle erforderlich, um Stromverluste 
durch Neben- und Erdschlüsse zu verhindern, deren Einfluss sich: 
bei diesem System besonders stark geltend machen würde. Ausser- 
dem können Ströme von so hoher Spannung Personen, welche zu- 
fällig oder absichtlich Theile .des Stromkreises berühren, lebens- 
gefährlich werden. Deswegen muss bei Einriehtung der Anlage 
darauf Bedacht genommen werden, dieselbe so zu gestalten, dass 
zufällige Berührungen von Leitungstheilen möglichst ausgeschlossen 
sind, oder dass sie da, wo sie event. vorkommen können, möglichst 
keinen Unfall zur Folge haben. Am meisten ist das Bedienungs- 
personal gefährdet und diesem ist die äusserste Vorsicht zur Pflicht 
zu machen. Dadurch wird der Betrieb erschwert und die Anlage 
durch die erforderliche Anbringung von allerlei Schutz- und Sicher- 
heitsvorriehtungen vertheuert, Umstände, welche bei der mit niederen 
Spannungen arbeitenden Parallelschaltung wegfallen. In Deutsch- 
land geht man mit der Spannung in Bogenlichtkreisen nicht über 
1000 V, entsprechend 20 hintereinander geschalteten Bogenlampen. 
Für Glühlampen in Reihenschaltung empfiehlt Bernstein, höhere 
Spannungen als 1500 V zu vermeiden!). Dagegen sind in Nord- 
amerika und England Stromkreise mit bis zu 60 Bogenlampen, also 
bis 3000 V Spannung, nichts Seltenes (vergl. Tab. 56). Ein weiterer 
Nachtheil der reinen Serienschaltung ist der, dass, wenn der Strom- 
kreis durch einen Zufall irgendwo unterbrochen wird, sämmtliche in 
1) Glühlichtanlagen mit Serienschaltung zur Beleuchtung von Strassen, 
Canälen u. s. w. kommen in neuerer Zeit wieder öfter zur Ausführung. Doch 
pflegt man sie jetzt meist mit Wechselströmen zu betreiben, da die erforder- 
liche selbstthätige Schlussvorrichtung für die Leitung (vergl 10%) sich bei 
Wechselstrom einfacher gestaltet und Ströme von hoher Spannung sich bequemer 
erzeugen lassen. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
 
	        
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