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also zu gewissen Zeiten alle, zu anderen nur die Hälfte, bald nur
ein kleiner Theil aller Lampen brennt. Bleibt dagegen der Strom-
verbrauch wesentlich constant, so kann ohne Weiteres ein beträcht-
licher Spannungsverlust in der Leitung zugelassen werden. Dadurch
wird in letzter Linie nur ein Mehraufwand von Brennmaterial für
den Dampfkessel verursacht, während die Spannung am Strom-
erzeuger auch hier einfach constant zu halten ist und besondere
complieirte Regulirvorrichtungen nicht erforderlich. werden.
Beispiel. Es seien 100 16kerzige Glühlampen zu je 100 V
und 0,55 A. zu speisen. Diese liegen vom Orte der Stromerzeugung
so weit entfernt, dass eine Hauptleitung erforderlich wird, deren
einfache Länge 130 m ist, sodass die ganze Leitungslänge 260 m be-
trägt. Maximal-Stromstärke 55 A.
a) Der gesammte Spannungsverlust sei 2 %, also 2 V, sodass
die den Strom liefernde Dynamomaschine 102 V geben muss. In
der Hauptleitung sollen 1,5 V verzehrt werden. Dann muss der
Widerstand der letzteren 1,5:55 = 0,0273 Ohm sein. Daraus ergiebt
sich der erforderliche Querschnitt zu
260
0,0185 ——_ — 176 mm
97:
und das Kupfergewicht der Hauptleitung ist, wenn das speeif. Ge-
wieht des Kupfers zu 8,9 angenommen wird, 407 kg.
b) Wird ein Spannungsverlust von 9,1 % zugelassen, so muss
die Maschine, da die Lampen mit 100 V brennen sollen, 110 V
liefern, von welchen 10 V verloren gehen. Entfallen von letzteren
9,5 V oder 8,6 % auf die Hauptleitung, so muss der Widerstand
der letzteren 9,5:55= 0,175 Ohm betragen, und es wird ein Quer-
sehnitt von
26
0,0185 ——— = 27,8 qmm
a er
und ein Kupfergewicht von nur 64,3 kg erforderlich.
Im selben Verhältniss (6,3 : 1), wie hier der Spannungsverlust
in der Hauptleitung grösser genommen worden ist, hat sich also das
Kupfergewicht derselben verringert. (In Wirklichkeit wird man in
dem zweiten Falle in den zu den Lampen führenden Vertheilungs-
leitungen einen grösseren Verlust als nur 0,5 V zulassen und dafür
den in der Hauptleitung etwas kleiner nehmen.) Obwohl bei Zu-
lassung des grösseren Spannungsverlustes die Hauptleitung etwa
6mal billiger ist als im ersten Falle, so ergiebt eine Ueberschlags-
rechnung, dass dadurch die Kosten der ganzen Anlage doch nur um
etwa 5—6 % herabgedrückt werden, und dies auch nur: in dem
a
Fa
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ab