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magnete mit dem zu verstellenden Schleifcontacte auf
kurze Zeit sekuppelt wird. Ferner findet sich auch die Ein-
richtung so, dass jeder der beiden erwähnten Elektromagnete, sobald
er erregt wird, einen weiteren Stromkreis schliesst. Diese letzteren
Stromkreise enthalten je einen sehr starken Elektromagnet, dessen
Anker dann den Zellenschalter oder die sonst vorhandene Regulir-
vorrichtung verstellt. Oder es wird durch die vom Relais bethätigten
kleinen Elektromagnete ein Elektromotor so eingeschaltet, dass er
sich im einen oder im entgegengesetzten Sinne dreht und seinerseits
die Regulirung bewirkt. Ein Regulirsystem, welches auf wesentlich
anderen Prineipien beruht, findet sich ebenfalls weiter unten mit
beschrieben.
Das Gesagte dürfte hinreichen, um darzuthun, dass bei der
selbstthätigen Fernspannungsregulirung die Mithülfe der Menschen-
hand zwar entbehrlich wird, dass dafür aber eine Anzahl Apparate
hinzukommen, deren tadelloses Arbeiten durch jede kleine Störung,
die auch nur an einem derselben eintritt, beeinträchtigt werden kann.
Und derartige Störungen liegen bei einer mehr oder weniger so
complieirten Einrichtung, insbesondere wenn die Theile derselben
nicht sehr sorgfältig behandelt und täglich nachgesehen werden,
durchaus nicht ausserhalb des Bereiches der Möglichkeit, kommen
vielmehr in der Praxis häufig genug vor. Rechnet man hierzu den
nicht eben niederen Preis derartiger Apparate, sowie den Verlust an
elektrischer Arbeit, die in der Hauptleitung nutzlos in Wärme um-
gewandelt wird, so erscheint es wünschenswerth, wie schon
wiederholt betont, die Nothwendigkeit einer Fernspannungs-
regulirung ganz zu vermeiden, d. h. nur einen kleinen
Spannungsverlust zuzulassen, wenn derselbe auch durch einen
grossen Aufwand an Leitungskupfer erkaufit werden muss. Dies
gilt besonders für Einzelanlagen.
Es sollen nun einige z. Z. in Deutschland in Gebrauch befind-
liche Einrichtungen zur selbstthätigen Regulirung der Spannung kurz
beschrieben werden.
Beschreibung einiger Einrichtungen zur selbstthätigen
Regulirung der Spannung.
117. Der »selbstthätige Rheostat« von Siemens & Halske besteht, ausser
‘einem Relais, aus dem in Fig. 208 abgebildeten Apparat. Dies ist ein die
Widerstände enthaltender Kasten aus perforirtem Blech, Auf der Vorderseite
sind in einem Kreise die Contactstücke angeordnet, welche mit den einzelnen
Unterabtheilungen des Widerstandes verbunden sind Die über diesen Contact-
knöpfen zu bewegende Schleifkurbel ist mit einem grossen Zahnrade fest ver-
bunden. Neben der Peripherie des letzteren ist ein Schlitten angeordnet, der
durch eine Excenterstange in verticaler Richtung ununterbrochen auf- und