344
aus zwei Theilen. Die Leitung liegt auf dem unteren auf und wird durch das
obere Stück, das durch eine oder zwei Holzschrauben aufgepresst wird, fest-
gehalten. Damit die Leitungsstränge unverrückt in dem ‚richtigen Abstande von
einander bleiben, sind beide Theile der Klemme oder auch allein der obere mit
passenden Nuthen versehen (Fig. 237). In Fig. 232 sind unter Nr. 42, 61 und 81
Holzklemmen verschiedener Form und Grösse, unter
Nr. 41 eine Porzellanklemme abgebildet. Durch die
Holzschrauben, welche die beiden Klemmentheile zu-
sammenziehen, wird gleichzeitig die ganze Klemme
auf eingegypsten Holzdübeln befestigt. Zum Schutze
gegen Verletzung umwickelt man an den Klemm-
Fig. 237. stellen die Leitungen mit Isolirband oder Kautschuk.
Derartige Klemmen müssen die isolirten Leitungen
in mindestens 30 mm Entfernung von einander und in mindestens 5 mm Ab-
stand von der Wand halten, falls diese nicht vollkommen trocken ist. Holz-
klemmen sollen gegen Feuchtigkeit und möglichst auch gegen Verbrennen im-
prägnirt sein.
129. Anstiften der Leitungen. Die Befestigung gewöhnlicher isolirter
Leitungen durch eiserne Doppelstifte oder Krampen (Fig. 232, Nr. 62)
sollte am besten ganz unterbleiben. Bedingt zulässig ist sie überhaupt nur bei
vollkommen trockenen Holz- oder Stuckwänden, oder an Brettern, welche an den
Wänden entlang geführt sind, und zwar stets nur in ganz trockenen Räumen.
Selbst in diesen Fällen schreitet man dazu nur dann, wenn eine grössere Zahl
Leitungen parallel neben einander läuft und Raum erspart werden soll. Man
kann bei dieser Befestigungsart den Zwischenraum zwischen den einzelnen
Drähten bis auf 2 cm und weniger vermindern. Der Abstand, in.welchem die
Krampen an einer und derselben Leitung sich folgen, soll so gewählt sein, dass
gegenseitige Berührung der Leitungen ausgeschlossen ist, und soll keinenfalls
über 50 cm betragen. Bei den verschiedenen neben einander laufenden Drähten
versetzt man die Krampen gegen einander, um zu verhindern, dass solche, die
zu zwei benachbarten Leitungen gehören, sich im Holze berühren können. Der-
artige Heftstifte und Krampen müssen, zur Vermeidung des Rostens, verzinnt
sein. Man legt unter dieselben zum Schutze der Leitungen Lederstückchen,
Bunde aus Isolirband oder dgl. Oefter werden dünnere Bleikabel auf diese
Weise an Wänden befestigt. In diesem Falle muss man, wegen der Weichbeit
des Bleies, für besonders gute Schutzpolster unter den einzelnen Krampen sorgen.
Die Firma Wagener & Co. in Altena bringt sogenannte Isolations-
Klammern in den Handel. Dies sind verzınnte Krampen, auf deren gebogenen
Theil schon von vornherein ein Stückchen Kautschukschlauch von 25—35 mm.
Länge als Polster zum Schutze der Leitung aufgeschoben ist. Die so vor-
gerichteten Krampen werden mit einem besonderen Setzeisen eingeschlagen
Es ist zulässig, um offen verlegten Leitungen die Farbe der Wand zu geben,
an welcher sie sitzen, dieselben mit einem Anstrich zu versehen. Doch darf
dieser nur mit Oelfarbe geschehen, da durch Kalkfarbe erwiesenermaassen die
Isolirschichten angefressen werden.
130. Verlegung in Holzleisten. Isolirte Leitungen können in ganz
trockenen Räumen unter Umständen in Holzleisten verlegt werden. Diese
enthalten zwei Nuthen zur Aufnahme der beiden Leitungsstränge; dazwischen
ist ein Steg zur Trennung der letzteren stehen geblieben. Der Steg ist häufig
niederer als die beiden Aussentheile der Leiste,. sodass dieselbe, nachdem die