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Auf diese Weise wird ein häufiges Durchschmelzen der Sicherung
vermieden.
Es sollten durchweg nur zweipolige Bleisicherungen verwendet
werden, zunächst aus dem oben genannten Grunde (Vermeidung von
Liehtbögen); dann aber auch deswegen, weil zweipolige Sicherungen
gestatten, bei Aufsuchung von Isolationsfehlern, durch Herausnehmen
der Absehmelzstücke (Schmelzpatronen) das ganze Leitungsnetz einer
Anlage in kleinere, von einander getrennte Theile zu zerlegen und
sogar die beiden Hälften jedes Leitungsstückes von einander zu
isoliren (vergl. das bei den Ausschaltern Gesagte). Endlieh ist der
Fall möglich, dass der nicht gesicherte Strang einer dünnen Zweig-
leitung mit einem vom entgegengesetzten Pole kommenden Haupt-
strange Verbindung erhält (z. B. durch Vermittelung einer Gas- oder
Wasserleitung). In diesem Falle kann die dünne Leitung sich unter
Umständen bis zum Glühen erhitzen, ohne dass dadurch die Strom-
stärke in dem dicken Strange so hoch steigt, dass die in diesem
angebrachte Sieherung zum Schmelzen kommt. Begnügt man sich
ausschliesslich oder theilweise mit einpoligen Sicherungen, so lest
man dieselben sämmtlich, wie dies auch bezüglich der Ausschalter
empfohlen wurde, nur in die positive oder nur in die negative Leitung.
Falls sowohl die Ausschalter als die Sicherungen einpolig sind, wird
man am zweckmässigsten alle Ausschalter in der einen (z. B. der
positiven) Leitungshälfte, alle Sicherungen in der anderen anbringen.
Stärkere Hauptleitungen sollten unter allen Umständen zweipolig ge-
sichert sein.
Da die Bleisicherungen an den Abzweigstellen sitzen sollen, so
richtet man bei Verwendung von doppelpoligen Sicherungen dieselben
so ein, dass durch sie gleich die Verbindung mit der Hauptleitung
bewirkt wird. Die Sicherung besitzt dann 4 Klemmen. In zwei
davon wird die ihrer Isolirung entkleidete Hauptleitung eingespannt,
von den beiden anderen geht die Zweigleitung aus. Die zuletzt ge-
nannten Klemmen sind je durch ein Schmelzstück mit den beiden
Theilen der Hauptleitung verbunden. Man spart auf diese Weise
das Ausführen und Isoliren von Löthstellen. Die Vereinigung einer
Bleisicherung mit einem Ausschalter zu einem einzigen Apparate,
wie sie hie und da vorkommt, ist weniger zu empfehlen.
144. Spannungsverlust in Bleisicherungen. Die Verwendung
von doppelpoligen Sicherungen bringt, gegenüber der von einpoligen,
einen Uebelstand mit sich. Jedes eingeschaltete Blei- oder sonstige
Absehmelzstück bringt einen Widerstandsballast in die Leitung, der
einen entsprechenden Spannungsverlust zur Folge hat. Ueber die
Grösse desselben geben die folgenden Zahlen einigen Aufschluss,
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