Full text: Die Einrichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb

   
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verbindungen bei Anlagen für Parallelschaltung sich auf die eine 
Leitungshälfte, z. B. die pos. Leitung allein, oder die neg. Leitung 
beschränken, sind sie ziemlich unschädlich. Erst wenn die zweite 
Leitungshälfte ebenfalls Erdschluss bekommt, findet Stromverlust 
durch die Erde statt. Dieser vermag den Betrieb nicht zu stören, 
solange der Widerstand der Ableitungen gross, die Stärke des 
durch die Erde sich ausgleichenden Stromtheiles also gering bleibt. 
Es ist jedoch stets wahrscheinlich, dass der Widerstand derartiger 
Erdschlussstellen mit der Zeit kleiner und dadurch gefahrbringend 
werde. Darum ist es wünschenswerth, insbesondere bei grösseren, 
vielverzweigten Leitungsnetzen, leicht feststellen zu können, ob eine 
Erdableitung besteht und in welcher der beiden Leitungshälften, 
unter gleichzeitiger ungefährer Angabe des Ableitungswiderstandes. 
Zu diesem Zwecke ist in vielen, insbesondere grösseren Anlagen ein 
sogen. Erdschlussanzeiger vorhanden. Dieser befindet sich am 
Orte der Stromerzeugung (Maschinenraum). Es muss dazu eine 
besondere Erdverbindung von möglichst geringem Widerstande 
zur Verfügung stehen. Als solche kann die Wasser- oder Gas- 
leitung oder die Erdleitung eines gut ausgeführten Blitzableiters 
dienen. 
Einen einfachen Erdschlusszeiger, bei welchem jedoch eine wirkliche Wider- 
standsmessung nicht möglich ist, stellt Fig. 441 im Schema dar. G, und @, 
sind zwei hinter einander geschaltete Glühlampen. Die beiden freien Enden A 
und 2 derselben sind mit der positiven, bezw. 
negativen Hauptleitung oder, was dasselbe heisst, 
mit den Polen der Stromquelle verbunden. Zu 
der zwischen beiden Lampen befindlichen Ver- 
bindungsstelle C’ist die oben erwähnte Erdleitung 
geführt. Wird die Beleuchtungsanlage mit 100 
Volt betrieben, so verwendet man zwei 100 voltige 
Glühlampen, bei 65 V Betriebsspannung 65 voltige 
Lampen. Die Lampen sind so ausgewählt, dass A 
sie bei gleichem Strome genau die gleiche Licht- 
stärke geben. Solange in keiner der Leitungen 
ein nennenswerther Erdschluss vorhanden ist, 
fliesst durch die Erdleitung kein Strom und beide 
Lampen brennen gleich hell. Da jede Lampe 
jedoch nur die Hälfte der zum normalen Brennen Erde 
ertorderlichen Spannung erhält, so kommen die 
Kohlenfäden nur etwa zur dunklen Rothgluth. 
Hat dagegen eine der beiden Leitungen irgendwo 
Erdschluss, z. B. die negative, was in der Figur durch die punktirte Linie an- 
gedeutet ist, so fliesst von C aus nach B nicht nur Strom durch die Lampe @,, 
sondern auch durch die Erde. Es ist nunmehr der Widerstand zwischen © und B 
wegen der vorhandenen Nebenschliessung durch die Erde kleiner und damit die 
Spannungsdifferenz zwischen C und B geringer, diejenige zwischen CO und A also 
orösser als zuvor. In Folge dessen brennt @, heller, @, dunkler als wenn kein 
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Heim, Beleuchtungsanlagen. 30 
  
  
Fig. 441. 
    
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
     
  
   
  
  
  
  
   
  
  
     
  
 
	        
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