Full text: Die Einrichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Erdschluss vorhanden wäre. Das Umgekehrte wäre der Fall, wenn der Erdschluss 
sich in der positiven Leitung befände. Der Unterschied in der Lichtstärke der 
beiden Lampen lässt einen ungefähren Schluss auf die Grösse des Erdschluss- 
widerstandes zu. 
Man lässt selbstverständlich die Lampen nicht ständig brennen, sondern 
bringt zwischen A und @, einerseits, zwischen B und @, andererseits je einen 
Ausschalter an. Ist in beiden Leitungen Erdschluss vorhanden, so lässt die Vor- 
richtung nur erkennen, ob die Widerstände der beiden Ableitungen verschieden 
sind, während bei Gleichheit dieser Widerstände die Lampen gleich hell brennen. 
Mittelst der erwähnten beiden Ausschalter kann man jedoch nach Belieben nur 
G, zwischen die positive Leitung und Erde, oder nur @, zwischen die negative 
Leitung und Erde einschalten. Das mehr oder weniger helle Brennen der Lampe 
gestattet einen Schluss auf -die Grösse des Erdschlusswiderstandes für die ent- 
gegengesetzte Leitung, vorausgesetzt, dass derselbe so klein ist, dass die Lampe 
überhaupt zum Erglühen kommt. Es ist zweckmässig, auch die Ableitung zur 
Erde mit einem Ausschalter zu versehen, um 
sich jederzeit überzeugen zu können, ob die 
beiden Glühlampen, bei abgenommener Erd- 
verbindung, noch gleich hell brennen. 
Die beschriebene Vorrichtung lässt das 
Vorhandensein nur solcher Erdableitungen er- 
kennen, deren Widerstand über eine gewisse 
Grösse nicht hinausgeht. Die Grenze dürfte, 
wenn die Betriebsspannung der Anlage 
100—110 Volt ist, bei einem Widerstands- 
betrage des Erdschlusses von etwa 1000 Ohm 
liegen. Ein Erdschluss von diesem Betrage 
bildet zwar keine direkte Gefahr für den Be- 
trieb, ist aber nicht zulässig und muss auf- 
gesucht und beseitigt werden. Man lässt 
jedoch Erdableitungen von beträchtlich höherem 
Widerstande- häufig schon nicht mehr zu, da 
stets Gefahr ist, dass dieselben sich weiter 
ausbilden können. Zum Nachweise derselben 
sind feinere Mittel erforderlich, als die be- 
schriebene Einrichtung mit 2 Glühlampen. 
Der Erdschlussprüfer von Siemens & 
Halske (Fig. 442) enthält eine elektrische Klingel und eine Glühlampe in Hinter- 
einanderschaltung, sowie einen Umschalter. Schaltet man mittelst des letzteren 
den Apparat zwischen eine der zu prüfenden Leitungen und die Erde, so ertönt 
bei geringeren Isolationsfehlern (von etwa 2000 Ohm ab) die Klingel; bei grösseren 
(von etwa 1000 Ohm ab) erglüht auch die Lampe. 
Eine wirkliche Widerstandsmessung gestattet die folgende, ebenfalls ziemlich 
einfache Anordnung. Ein Galvanometer @ (Fig. 443) mit zahlreichen Windungen, 
aber von nicht zu grossem Widerstande, das z. B. so construirt sein kann wie die 
gewöhnlichen Stromzeiger, ist mit der einen Klemme an Erde gelegt. Die andere 
Klemme ist mit der Kurbel X eines Umschalters verbunden, welche nach Belieben 
auf einen von verschiedenen Contactknöpfen gestellt werden kann. Die letzteren 
sitzen an den verschiedenen Leitungstheilen, welche man auf Erdschluss prüfen 
will. Zum Nachweise einer z. B. in der positiven Leitung vorhandenen Erd- 
ableitung setzt man die Kurbel auf den mit der negativen Leitung verbundenen 
Contactknopf (vergl. die Figur), während die Stromquelle im Betriebe ist. Durch 
  
Fig. 442. 
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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