88 B. Secundäre Vorgänge im Element und der Zersetzungszelle.
Ä
dem primären Strom in Berührung gekommen war, einen Polari-
sationsstrom lieferte.
Dass auch andere Metalle diese Aufnahmefähigkeit für Wasser-
stoff haben, zeigen ausser jenen Beobachtungen Ritters an den
Silberelektroden auch Versuche mit Palladium. Dieses nimmt als
negative Elektrode bis zum 936fachen seines eigenen Volumens
Wasserstoff auf und dehnt sich dabei um 4,91°/, seines Volumens
aus, während sein spec. Gewicht sich von 12,38 auf 11,79 redueiert?”).
Die Aufnahmefähigkeit steigt noch, wenn die Palladiumelektrode
vorher durch Zersetzen in einer Chlorplatinlösung mit Platinschwarz
überzogen ist. Dabei zeigt sich in sehr beträchtlichem Masse das
sogenannte „Werfen“ der Platten: zunächst wird die der positiven Elek-
trode zugekehrte Seite convex, dann wird sie gerade, um schliesslich,
wenn die Aufnahme des Wasserstoffs sich dem Maximum nähert,
concav zu werden.
Eben solches Werfen zeigt, wenn auch in geringerem Grade, das
Gold bei Aufnahme von Wasserstoff. Am stärksten tritt es ein,
wenn das Elektrolyt eine Lösung salpetersauren Mangans ist *®).
Nickel als negative Elektrode nimmt das 165fache seines Vo-
lumens von Wasserstoff auf, doch müssen die Nickelplatten porös
sein; feste Massen haben.diese Fähigkeit nicht.
Dass Bleiplatten als negative Elektroden eine grosse Menge
Wasserstoff aufnehmen, ist wohl zuerst von Sinsteden®?) beobachtet,
er fand das schwammige Blei an einer solchen Elektrode. Man
glaubte früher, so Ritter 1. c. und Brugnatelli5%), dass diese schwam-
migen braunschwarzen Bildungen auf der Entstehung eines Hydrürs
beruhten, dementsprechend sprach man von Silberhydrür, Gold-
hydrür ete. Doch das ist nicht der Fall. Schon durch das Reiben
der Platten erzeugt sich der frühere Metallglanz wieder, und es zeigt
sich, dass sich die Metalle nur in einem Zustand sehr feiner Zerteilung
befinden. Dasselbe fand Sinsteden bei dem schwammigen Blei; es
ist also keine chemische Verbindung, sondern eine Art Lösung, die
sich dort bildet. Das beweisen besonders auch solche Bildungen, die
sich leicht von der Platte ablösen und dann die verdünnte Säure
47) Wiedemann: Lehre v. d. Elektr. II, p. 547.
#8) Gouy. Wied. Beiblätter 7, p. 713. Volta. ib. 8, p. 188.
49) Pogg. Annal. 92, p. 1. 1854.
Gilb. Annal. 23, p. 194.
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