Full text: Die Accumulatoren für Elektricität

     
  
   
   
   
   
   
   
  
  
   
   
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
   
  
  
   
   
    
   
    
  
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II. Die Construktion der Accumulatoren.» 101 
platten die Zersetzungsprodukte der Flüssigkeit aufnehmen, und 
zwar ‘wird die positive Platte, d. h. die, bei welcher während der 
Ladung der Strom eintritt, durch die Sauerstoffaufnahme in Blei- 
superoxyd verwandelt, während auf der negativen Platte, wenn diese 
vorher 'oxydiert war, durch den Wasserstoff das Oxyd wieder zu 
metallischem Blei reduciert wird. War sie noch nicht oxydiert, so 
wird ein Teil des Wasserstoffs oceludiert, während ein anderer ent- 
weicht. In beiden Fällen aber wird die negative Platte durch das 
Laden nicht angegriffen, nur an der Oberfläche wird sie sowohl 
durch die Reduktion des Oxyds, wie auch durch die Occlusion 
für chemische Prozesse empfänglicher. 
Der Vorgang des Entladens ist nach Plante folgender: Das 
sauerstoffreiche Bleisuperoxyd ist bestrebt den Wasserstoff an sich 
zu reissen, es spielt also dieselbe Rolle wie das Kupfer im Voltaschen 
Element, während die vorher negative Elektrode die des Zinks 
übernimmt. Der Wasserstoff reduciert also das Bleisuperoxyd zu 
Blei, während an der negativen Elektrode zunächst Reduktion des 
Wasserstoffs, dann aber Bildung von Oxyd eintritt. — Im grossen 
und ganzen ist diese Ansicht wohl richtig. Allein in den Einzel- 
heiten ist doch mehreres durch spätere Untersuchungen richtiggestellt, 
worauf wir demnächst eingehen. Zunächst stützt Plante auf seine 
Anschauung und auf die praktischen Ergebnisse seiner Versuche 
folgende Vorschrift, die von der früheren Construktion etwas ab- 
weicht?), daneben aber eine neue Gebrauchsanweisung enthält, welche 
bei der ersten Publikation fehlte. 
83. Zwei Bleiplatten (Fig. 5a) von der früher angegebenen Grösse 
werden, getrennt durch 2 Kautschukbänder von 1 cm Breite und 0,5 cm 
Dicke aufeinandergelegt und dann über einen Holzeylinder zu einer 
Spirale aufgewickelt, nachdem wiederum zwei solche Kautschuk- 
streifen aufgelegt sind. Der Oylinder wird nun entfernt, und zwei 
Guttaperchastäbe, welche durch mässige Erwärmung weich gemacht 
sind, werden oben kreuzweise auf die Spirale gepresst, sodass die 
einzelnen Metallplatten in die Stäbe eingedrückt werden. Erkalten nun 
diese Stäbe, so schliessen sie die Spiralwindungen fest ein. Ebenso ver- 
fährt man auf der unteren Seite der Spirale und hat damit diese 
vollständig fixiert. Diese Spirale wird in ein Gefäss mit zehnprozen- 
tiger Schwefelsäurelösung gestellt und durch 2 Bunsensche oder 
3) Compt. rend. T. 74, 1872, p. 592. 
  
  
     
	        
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