A A. Elektrolyse und Stromerzeugung im Element.
schenkel nur einseitig berührte, nicht aus, ihn zum Zucken zu
bringen; legte er aber eine schwach + geladene Leidener Flasche
an das Zink, so zuckte der hier berührende Schenkel heftig; des-
gleichen der das Silber berührende, wenn dort eine — geladene
Flasche angelegt wurde. Damit stellte Ritter den sicheren Beweis
der elektromotorischen Kraft bei der Berührung her. titter geht
aber weiter. Da er glaubt, dass in seinen ersten Versuchen die
Elektrieität die chemische Wirkung geleistet habe, spricht er die
Vermutung aus, dass die entgegengesetzten Elektricitäten die Grund-
lage für die chemischen Processe seien, er sagt: „dass diese ent-
gegengesetzten Elektrieitäten auch für wirkliche Stimmung
chemischer Processe sich ebenso entgegengesetzt verhielten!“
Damit ist Ritter seinen Zeitgenossen weit voraus, er will also den
elektro-positiven oder negativen Charakter des Radicals zur Erklärung
der chemischen Verbindungen heranziehen. Leider hat er diese
Ideen nicht streng durchgeführt. Es ist aber kein Zweifel, dass
%itter der. erste war, der eine klare Vorstellung von den chemischen
Wirkungen des Stromes und der Polarisation hatte.
A. Erst nachdem Nicholson von dem Briefe Volta’s an
Joseph Banks vom 20. März 1800 Kenntnis bekommen hatte, worin
Volta seine Säule und seinen Becherapparat beschreibt, ging der-
Sir
selbe mit seinem Freunde Carlisle an die Experimente, welche als
die erste Entdeckung der Zersetzung des Wassers durch den Strom
angesehen werden. Nicholson und Carlisle5) bauten eine Säule aus
17 halben Kronenstücken und ebensovielen Zinkstücken, durch feuchte
Pappe getrennt, auf, verlöteten an dem unteren Silberstück einen
Draht und berührten damit das obere Zinkstück. Damit diese Be-
rührung inniger werde, brachten sie auf das Zinkstück einen Tropfen
Wasser. Jetzt beobachtete Carlisle, dass an dem eingetauchten
Drahtende Bläschen aufstiegen, die Nicholson für Wasserstoff hielt.
Um dies zu untersuchen, leiteten sie jetzt von beiden Polen der
Säule .Messingdrähte in eine kleine Röhre mit Wasser gefüllt. Jetzt
stiegen am Silberpol Bläschen auf, während der Zinkpol dunkel-
orange und schliesslich schwarz wurde. Bei Fortdauer des Versuches,
über 2!/, Stunden, lang zeigte der obere Draht an seiner Oberfläche
anfangs weissliche, nachher erbsengrün sefärbte Wölkchen, die in
5) Journal of natural Philosophy IV, p. 179. 1800. - Gilbert. Annal.
d. Physik VI p- 340. 1800.
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