Viertes Kapitel.
Beschreibung der Wechselstrommaschinen.
Einleitung.
129 Wenn wir die Wechselstrommaschinen in Klassen eintheilen
wollen, so bieten sich uns zwei Hauptwege dar.
Beziehen wir uns zunächst auf die Art der Erzeugung des
magnetischen Feldes, so erhalten wir:
I. Magneto-elektrische Maschinen,
a. mit permanenten Stahlmagneten,
b. mit separat erregten Elektromagneten.
II. Dynamo-elektrische Maschinen, deren Feldmagnete durch den
Strom einer oder mehrerer Armaturspulen unter Zuhülfenahme
eines Commutators erregt werden, während die übrigen Spulen
den Wechselstrom in die äussere Leitung entsenden (selbst-
erregende Wechselstrommaschinen).
Zweckmässiger erscheint uns eine Eintheilung auf Grund der
Construction der Armatur.
Wir unterscheiden in dieser Richtung:
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II.
Scheibenarmaturen.
Die Armaturspulen sind auf dem Umfang einer Scheibe
angeordnet und stehen unter dem Einflusse magnetischer Felder
wechselnder Polarität. Die Axen der Armaturspulen sind der
Rotationsaxe parallel. Die Spulen enthalten Eisen oder nicht.
Hierher gehören die ältesten Wechselstrommaschinen (Preis,
Saxton, Clarke, Ritchie u. A.), ferner die Maschinen von
Stöhrer, Nollet, Holmes, Hjorth, Wilde, Siemens &
Halske, Hopkinson-Muirhead, Gordon, Ferranti,
Chertemps, G6rard, Matthews, Klimenko u. A.
Ringarmaturen.
Die Armaturspulen sind auf einen Ring von Eisen ge-
wickelt, wie in den Gleichstrommaschinen vom Typus Paci-
notti-Gramme. Das magnetische Feld wird durch ein Rad
von Magneten gebildet, deren Pole alterniren und deren Kraft-
linien senkrecht in das Armatureisen ein-, bezw. aus demselben