Full text: Handbuch der Elektrotechnik (2. Band, 1. Hälfte)

   
Gramme. 195 
Die feststehende Armatur wird vom Gestell der Maschine ge- 
tragen, während das Magnetrad innerhalb derselben rotirt. Die acht 
Feldmagnete D sind mittels zweier gusseiserner Kränze und einer 
achtseitigen gusseisernen Nabe @ radial auf einer horizontalen Stahlaxe 
befestigt, welche im Centrum der kreisförmigen Seitenständer B ge- 
lagert ist. Die Elektromagnete sind abwechselnd nach rechts und nach 
links mit Kupferdraht F umwickelt, so dass, wenn man dieselben mit 
1,2,3...& bezeichnet, die geraden Nummern die positiven Pole, die 
ungeraden Nummern die negativen Pole nach der Peripherie kehren, 
sobald ein elektrischer Strom durch die Drahtwindungen hindurch ge- 
schickt wird. Die dem Ring zugekehrten Polflächen E sind nach aussen 
kräftig abgerundet und nach beiden Seiten mit stark verlängerten Arma- 
turen E versehen, welche nur einen kleinen Zwischenraum zwischen sich 
lassen. 
Zur Erregung der Feldmagnete dient eine kleine Gramme’sche 
Gleichstrommaschine, deren Strom durch zwei, auf von einander iso- 
lirten Schleifrollen aufliegende Drahtbürsten den Drahtwindungen zu- 
geführt wird. 
Jedem Magnetpole entsprechen vier Armaturspulen a, b, 
c, d, so dass im ganzen 32 Spulen vorhanden sind. Da die Pole in 
jedem Moment zu jeder der mit gleichen Buchstaben bezeichneten Draht- 
rollen eine und dieselbe Lage haben, so ist auch die Inductionswirkung 
in jeder dieser Rollen, z. B. a, gleich gross; ebenso ist sie im 
gleichen Moment in allen Spulen d gleich gross, jedoch verschieden 
von der Wirkung in a. Ebenso erzeugen die Spulen e in einem be- 
stimmten Moment gleiche elektromotorische Kräfte, und in gleicher 
Weise die mit d& bezeichnete Gruppe. Will man daher aus der Ma- 
schine vier einzelne Ströme ableiten, so braucht man nur die acht 
Drahtrollen @ entsprechend hinter einander zu verbinden, ebenso die 
sämmtlichen Rollen d, die acht Rollen e und die Rollen d. Ferner 
lassen sich aus der Armatur auch 8, 16 oder 32 von einander unab- 
hängige Ströme entnehmen. Um diese Combinationen auszuführen, sind 
die Enden der Drahtspulen nach Klemmschrauben geführt, welche diese 
Operationen mit Leichtigkeit auszuführen gestatten. 
Die Gramme’schen Maschinen der genannten Type wurden 
in drei verschiedenen Grössen ausgeführt. 
Die erste Grösse ist zur Speisung von 16 Jablochkoff-Kerzen 
ä 100 Carcel eingerichtet und bedarf zum Betrieb eines Motors von 
ca. 16 Pferdestärken. Mit der Riemenscheibe misst sie 89 em in der 
Länge, 76 cm in der Breite und 78 cm in der Höhe (siehe Fig. 125). 
Die Maschine macht 600 Umdrehungen in der Minute und wiegt 650 kg. 
Das Gesammtgewicht der Kupferdrähte beläuft sich auf 103 kg. 
Die zweite Grösse speist gleichzeitig sechs Jablochkoff’sche Kerzen 
a 100 Carcel und bedarf zum Betrieb sechs Pferdestärken. Ihre Länge 
beträgt 70 cm, die Breite 40 cm, die Höhe 32 em. Die Maschine macht 
700 Touren in der Minute und wiegt 280 kg; hiervon entfallen 40 kg 
auf die Bewickelung. 
Die kleinste Maschine ist zur Speisung von vier Kerzen 
& 100 Carcel eingerichtet, bedarf etwas mehr als vier Pferdestärken zum 
Betrieb und besitzt eine Länge von 55 cm, eine Breite von 40 cm und 
eine Höhe von 48 cm. Die Maschine macht 800 Touren in der Minute 
  
  
     
   
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
     
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
 
	        
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