Full text: Handbuch der Elektrotechnik (2. Band, 1. Hälfte)

  
Viertes Kapitel. 
Beschreibung von Wechselstromtransformatoren 
(Secundärgeneratoren). 
Gaulard & Gibbs. 
Gaulard & Gibbs, welchen das grosse Verdienst gebührt, zuerst 219 
in grösserem Massstabe praktisch constatirt zu haben, dass man mittels 
Inductionsapparaten die Elektrieität auf grössere Entfernungen ökono- 
misch vertheilen könne, verwendeten in ihrer ersten Beleuchtungsanlage 
in der elektrischen Ausstellung im Aquarium zu London 1883 
Inductionsapparate (Secundärgeneratoren) von der in Fig. 171 darge- 
stellten Form !. 
Jede der vier Säulen enthält einen Eisenkern, welcher aus von 
einander isolirten Eisenstäben besteht und durch eine Zahnstange aus 
den Spulen behufs Regulirung des Stromes heraus gewunden werden 
kann. Um den Eisenkern legt sich eine Papphülle, welche mit drei 
Lagen der primären Bewickelung umgeben ist. Der über der primären 
Wiekelung angebrachte Draht enthält vier Lagen, deren Enden an 
einem Commutator befestigt sind. Mit Hülfe desselben lässt sich jede 
beliebige Combination der vier secundären Rollen herstellen. Auf der 
unteren Platte des Apparates befindet sich ein zweiter Commutator, 
welcher für den primären Stromkreis denselben Dienst versieht. 
Noch in demselben Jahre wurde eine andere Installation in Angriff 
genommen und ausgeführt, welche den Zweck hatte, einige Stationen 
der Metropolitan Railway zu beleuchten ?. 
Der hierzu verwendete Generator bestand aus 16 Säulen, die in 
vier Gruppen zu je vier angeordnet waren, eine Höhe von 150 cm be- 
sassen und ungefähr 0,4 qm Fläche bedeckten. Der primäre Draht führt 
! Elektrotechnische Zeitschrift 4, p. 225. 1883. 
?” Elektrotechnische Zeitschrift 5, p. 77. 1884. 
Anmerkung. Wir beschränken uns hier lediglich auf Beschreibung 
von Apparaten. Eine geschichtliche Darlegung über die Heranziehung von In- 
ductionsapparaten für Zwecke der elektrischen Beleuchtung werden wir erst später 
in dem Kapitel „Stromvertheilungssysteme“ bringen. 
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