180 Elftes Kapitel.
vom Ankerstrom erzeugten hinreichende Stärke besitzt. Ist dieses
gegen jenes zu vernachlässigen, so würde überhaupt keine Ver-
schiebung der Bürsten nöthig sein. Für den Augenblick genügt
die Bemerkung, dass die Bürsten bei einem Generator im Sinne
der Umdrehungsrichtung vorwärts geschoben werden müssen. Aus
den frühern Auseinandersetzungen geht hervor, dass die Grösse
dieser Verschiebung mit der Stromstärke wächst. Ferner hängt ihr
Betrag von dem Verhältnis der Feldstärke des Ankers zu der der
Magnete, von der Form der Polschuhe, von der Zahl der Anker-
Fig 69.
windungen, die auf ein Kommutatorsegment kommen, und von der
Wicklungsart des Ankers ab. Bei einem Motor fliesst der Strom in
umgekehrter Richtung wie bei der Dynamomaschine durch den Anker,
und man muss daher hier die Bürsten nach rückwärts verschieben,
um einen funkenfreien Gang zu erzielen.
Bisher haben wir keine Rücksicht auf die innern Drähte des
Ringes genommen. Wir haben nur von dem beim Kommutiren ent-
stehenden Felde gesprochen, soweit es von der aussen gelegenen
Ankerwicklung und von den magnetischen Kraftlinien jedes einzelnen
Leiters erzeugt wird. Bei einem Trommelanker ist dies auch hin-