Tr 7 Tu, Te
Elftes Kapitel.
linken Seite. Befände sich der Anker ausserhalb des Feldes, so
würden Kraftlinien aus dem Ankerkern an dem obern Ende des
Durchmessers AA austreten und rechts am untern Ende wieder
eintreten; dadurch entstände in diesen beiden Theilen eine nörd-
liche, bezw. südliche Polarität (vergl. auch Fig. 69). Da sich jedoch
der Anker zwischen den Feldmagneten befindet, so können sich
diese Polaritäten nicht in derselben Weise entwickeln, obgleich die
Tendenz dazu bestehen bleibt. Die wirklich entstehende Kraft-
linienströmung bildet vielmehr die Resultante der Wirkungen, die
Magnete und Anker beide für sich ausüben. Nun können wir uns
nach Esson’s Vorgang die magnetisirende Wirkung der Anker-
drähte von zwei Gruppen von Spulen herrührend denken, die recht-
winklig zu einander stehen: nämlich einer vertikalen Spule, die die
Windungen von a bis b und von c bis d umfasst, und einer hori-
zontalen, zu der die Windungen zwischen a und ce und zwischen b
und d gehören. Die erste Spule inducirt Kraftlinien, die die ent-
gegengesetzte Richtung haben, wie die von den Feldmagneten her-
vorgerufenen; die andere erzeugt dazu senkrecht gerichtete Linien.
Esson nennt diese Spulen Gegenwindungen und Querwindungen. des
Ankers. Die Kraftlinien, die von den Feldmagneten herrühren, kann
man sich durch eine erregende Kraft X entstanden denken, die durch
einen Strom in einem einzigen Draht D zwischen den Magnetschenkeln
erzeugt wird (vergl. Fig. 22 und 23). Wir haben im fünften Kapitel
gezeigt, dass ein solcher Draht dieselbe Wirkung ausübt, wie die
Spulen der Feldmagnete und dass diese Wirkung ziemlich unabhängig
von der Lage des Drahtes ist. Es ist klar, dass sich alle Windungen
zwischen a und b in magnetischer Beziehung ebenso verhalten wie der
Draht D, da sie ebenfalls in dem Raum zwischen Anker und Joch
liegen. Da die Stromrichtung in diesen Windungen der im Drahte D
entgegengesetzt ist, so wird die gesammte auf die Magnete wirkende
Kraft gleich X, vermindert um das Produkt aus Stromstärke und
Anzahl der Gegenwindungen. Führen wir hierfür das Zeichen x,
ein, so wird unter Beibehaltung der frühern Bezeichnungen:
v2 FE ,
X, == 2 1 s
TE
wo i die Stromstärke im Anker bedeutet. Diese Formel ist sowohl
für zweipolige als mehrpolige Maschinen anwendbar. Sie kann aber
noch zweckmässiger gestaltet werden, wenn wir den Verschiebungs-
winkel « der Bürsten durch den Zwischenraum g zwischen den