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92. Mantel- und Ringtransformatoren.
einen grossen Widerstand entgegen, sodass ein starker primärer
Strom erforderlich wird. Diesem Uebelstande lässt sich jedoch leicht
abhelfen. Wir haben nur dafür zu sorgen, dass die Kraftlinien aus-
schliesslich im Eisen verlaufen und verwenden daher beim Trans-
formator einen geschlossenen magnetischen Stromkreis.
Dies lässt sich auf sehr verschiedene Weise erreichen. Zunächst
kann man einen Eisenkern benutzen, wie es beim Gramme’schen
Ringe üblich ist, und ihn, wie einen Anker, mit primären und
sekundären Spulen bewickeln. Ferner lässt sich auch die Stellung
des Eisens und Kupfers vertauschen; man stellt alsdann die Spulen
aus zwei Drahtringen von ziemlich grossem Durchmesser her und
umwickelt sie mit Eisenwindungen, die rechtwinklig zu den Kupfer-
windungen liegen und diese vollständig einhüllen. Die erstere An-
ordnung bezeichnet man als Ringtransformator, die zweite als Mantel-
Fig. 115.
transformator, Werden bei dem Transformator Eisenbleche ver-
wendet, wie es neuerdings allgemein üblich ist, so kann man die
Grenze zwischen den beiden Arten nicht immer scharf ziehen, da
sich ein vollständiger Mantel aus Eisenplatten nicht herstellen lässt,
Wir können jedoch als Kennzeichen eines Manteltransformators an-
führen, dass er einen einfach oder mehrfach verzweigten magneti-
schen Stromkreis besitzt, während Ringtransformatoren stets nur
einen einzigen magnetischen Stromkreis aufweisen.
Fig. 116 stellt drei typische Beispiele dar; A und B sind Ring-
transformatoren, C ist ein Manteltransformator. Die primären und
sekundären Spulen liegen unmittelbar neben einander. Der Quer-
schnitt des Eisens ist in allen Fällen derselbe. Auch die Wicklungs-
räume haben bei allen Formen die gleichen Abmessungen, so dass
die drei Transformatoren für annähernd dieselben Spannungen und
Stromstärken bestimmt sind. Man muss beim Bau von Trans-
formatoren natürlich bestrebt sein, eine grosse Leistung und einen