1» Achtes Kapitel.
verhältnismässig leicht, zwei Drähte zu isoliren, die parallel neben
einander verlaufen; schneiden sie sich jedoch, so ist die Gefahr
grösser, dass die Isolirung durchgeschlagen wird. Bei grossen
Maschinen, deren Wicklung nicht aus Draht, sondern aus Stäben
besteht, sind für die Querverbindungen besonders geformte Leiter
vorgesehen, deren Anordnung hohe Spannungsdifferenzen zwischen
benachbarten Stäben ausschliesst. Solche Konstruktionen beschreiben
wir später ausführlicher, wenn wir auf die verschiedenen Maschinen-
arten zu sprechen kommen.
Eine andere Wicklungsart für einen zweipoligen Anker zeigt
Fig. 41. Sie ist bekannt unter dem Namen der King- oder der
Gramme’schen Wicklung, obwohl sie zuerst Pacinotti bei seinem
Fig. 41.
Elektromotor angewandt hat. Bei dieser Anordnung bildet der
Ankerkern einen Cylinderring, auf dem die Windungen in Form
einer Schraubenlinie aufgewickelt und folglich in sich geschlossen
sind. In der Figur sind 16 Leiter dargestellt. Beginnen wir mit
der Wieklung oben, so würden wir 16 nach unten winden, darauf 1'
durch das Innere nach oben, 1 nach unten, 2’ nach oben, 2% nach
unten, 3’ nach oben u. s. w.
Die Wicklungstabelle ist in diesem Falle einfach. Bezeichnen
wir die innern Seiten der Windungen 1, 2, 3 mit 1’, 2’, 3, so er-
halten wir: