126 Achtes Kapitel.
bilden. Die Drähte, die bei dem zweipoligen Anker um 180° von
einander entfernt waren, stehen nun um 90° von einander ab, so
dass vier aufeinanderfolgende Drähte mit ihren entsprechenden Ver-
bindungen den ganzen Umfang des Ankers umspannen. Die Wick-
lung schreitet also jetzt nicht mehr vorwärts und rückwärts wie
bei der Parallelschaltung fort, sondern nur noch vorwärts. Ferner
muss der Wicklungsschritt eine ungerade Zahl sein; denn wäre er
eine gerade Zahl, so könnte man überhaupt keine Drähte an die
Stellen bringen, die mit ungeraden Zahlen bezeichnet sind. Zählt
man von einem abwärts gewickelten Draht mit Null anfangend bis
zum nächsten abwärts gewickelten Draht, so fällt dieser auf eine
gerade Zahl, die doppelt so gross wie der Wicklungsschritt ist.
Verfolgen wir die Wicklung rund um den Anker herum, so
finden wir, dass, wenn die Drähte unter dem Nordpol z. B. gerade
Zahlen haben, die unter dem Südpol auf ungerade Zahlen fallen.
Gehen wir alsdann von einem Draht mit gerader Zahl unter einem
der Nordpole aus, so kommen wir nach einem einmaligen Umlauf
zu einem Draht unter demselben Pol, der ebenfalls eine gerade,
aber nicht dieselbe Ordnungszahl hat, da sonst die Windung in sich
geschlossen wäre. Aus der Analogie mit der zweipoligen Trommel
schliessen wir, dass wir nach einem Umlauf zu einem Drahte ge-
langen, der entweder um zwei vor oder um zwei hinter dem liegt,
von welchem wir ausgingen. Die Beziehung zwischen der Zahl p
der Pole, der gesammten Anzahl 2 der wirksamen Drähte und dem
Wicklungsschritt y ist deshalb
s—=py+2,
wo y eine ungerade Zahl bedeutet.
So kann die Anzahl der Drähte bei einer vierpoligen Trommel,
deren Wicklungsschritt gleich 7 ist, entweder 30 oder 26 betragen,
aber nicht 28, was ein Vielfaches des Wicklungsschrittes sein würde.
Bei einem Wicklungsschritt von 5 betrüge die Anzahl der Drähte
18 oder 22.
Bisher haben wir angenommen, dass die Länge der Querver-
bindungen auf der vordern Stirnfläche dieselbe ist wie auf der
hintern. Dies ist jedoch nicht unbedingt nothwendig. Dadurch,
dass wir beide Enden jedes Drahtes um denselben Schritt fort-
führen, erhalten wir eine vollständig symmetrische Anordnung, die
der Konstrukteur aus diesem Grunde vorziehen wird. Es kann
jedoch unter gewissen Bedingungen vortheilhaft sein, die Symmetrie