Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
172 Zehntes Kapitel. 
mitteln lässt. Für gewöhnlich können wir daher von einer Unter- 
suchung des Eisenmaterials in jedem einzelnen Falle absehen und 
für die Beziehungen zwischen ® und = eine Kurventafel benutzen, 
welche, wie die obige, ein für alle Mal aus Versuchen abgeleitet ist, 
die an Eisen von mittlerer Qualität angestellt sind. 
Für Feldmagnete benutzt man gewöhnlich Schmiedeeisen, Fluss- 
eisen oder. Stahlguss. Gusseisen sollte eigentlich nur in den Theilen 
des magnetischen Stromkreises Verwendung finden, die nicht von 
erregenden Windungen umgeben sind, also am Joch und an den 
Polschuhen, da sonst die Kosten des Kupfers in Anbetracht des 
grössern, vom Draht zu umgebenden Querschnittes zu hoch werden. 
Schmiedeeisen und Stahlguss werden in der Regel für die eigent- 
lichen Magnetkerne benutzt und sind in magnetischer Beziehung 
gleichwerthig. Von dreizehn Proben Stahlguss, welche der Verfasser 
mit dem Magnetometer untersuchte, besassen nur drei eine merklich 
niedrigere Permeabilität als gewöhnliches Schmiedeeisen, während 
die übrigen sich gleich oder ein wenig besser als dieses verhielten. 
53. Vorausbestimmung der Charakteristik. 
Im Allgemeinen bezeichnet man mit Charakteristik einer Dy- 
namomaschine eine Kurve, welche die Beziehung zwischen zwei 
Variabeln veranschaulicht, wie z. B. zwischen Stromstärke und 
Klemmenspannung bei konstanter Umdrehungszahl, zwischen Um- 
drehungszahl und Stromstärke bei konstantem äussern Widerstande, 
zwischen Stromstärke und äusserm Widerstande bei konstanter Um- 
drehungszahl u. s. w. Unter diesen Beziehungen ist die zwischen 
der erregenden Kraft und der gesammten Kraftlinienzahl im Anker 
eine der wichtigsten. Sie kann durch eine Charakteristik dargestellt 
werden, die gewöhnlich die Magnetisirungskurve der Maschine ge- 
nannt wird. Die erregenden Kräfte werden hierbei als Abseissen, 
die Kraftlinienzahlen im Anker als Ordinaten aufgetragen. Diese 
Kurve ist deshalb so wichtig, weil wir mit ihrer Hülfe die Magnet- 
wicklung nicht nur für eine bestimmte Wirkungsweise der Maschine 
ermitteln können, sondern für jede beliebige Art des Betriebes, so 
für Kompound-Maschinen, für Eisen- und Strassenbahnmotoren und 
allgemein für alle Aufgaben der elektrischen Kraftübertragung. 
Wir wollen uns jetzt damit beschäftigen, aus der Zeichnung der 
  
 
	        
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