Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
  
  
56. Gegenwindungen des Ankers. 185 
verändern wir den Widerstand des äussern Stromkreises so, dass 
die Stromstärke bei verschiedener Geschwindigkeit konstant bleibt, 
so können wir entweder mit geringer Geschwindigkeit (also kleiner 
elektromotorischer Kraft) oder mit hoher Geschwindigkeit (also auch 
grosser elektromotorischer Kraft) arbeiten, ohne dass in dem einen 
Fall Funken auftreten, wenn sie im andern nicht vorhanden waren. 
Haben wir aber die Maschine für geringe Geschwindigkeit und kleine 
elektromotorische Kraft eingestellt und wollen wir nun mit grosser 
Geschwindigkeit, aber unveränderter elektromotorischer Kraft arbeiten, 
so müssen wir das Magnetfeld schwächen. In diesem Falle können 
Funken auftreten; es rührt dies indessen keineswegs von der grossen 
Geschwindigkeit selbst her, sondern davon, dass bei der grossen 
Geschwindigkeit zur Erzeugung derselben elektromotorischen Kraft 
ein schwächeres Feld genügt, das zum funkenfreien Kommutiren 
nicht ausreicht. 
56. Gegenwindungen des Ankers. 
Wir haben gesehen, dass ein gewisser Theil des Magnetfeldes, 
nämlich der durch den vorderen Polschuhrand gebildete, für die 
Umkehrung der Stromrichtung benutzt werden muss. Dieses Stück 
des Feldes liefert also keinen Beitrag zu der gesammten elektro- 
motorischen Kraft des Ankers und geht deshalb für die nutzbare 
Arbeit der Maschine verloren. Hieraus erklärt sich der Unterschied 
in der Leistung der Maschine, je nachdem sie belastet oder unbe- 
lastet läuft. In dem letzten Falle befinden sich die Bürsten mitten 
zwischen den Polen, und alle Kraftlinien werden für die Erzeugung 
der elektromotorischen Kraft benutzt. Wird die Maschine aber be- 
lastet, so müssen wir die Bürsten nach vorwärts verschieben und 
verlieren dadurch einen Theil der Kraftlinien; die elektromotorische 
Kraft wird also kleiner. Die statische elektromotorische Kraft ist 
also immer grösser als die dynamische. Zu diesem Unterschied 
kommt noch der Spannungsverlust im Anker, so dass die an den 
Bürsten gemessene Spannung merklich kleiner ist, wenn die Ma- 
schine Arbeit leistet, als wenn sie bei offenem Stromkreise läuft. 
Der Spannungsverlust, der von der Rückwirkung des Ankers 
herrührt, kann auch noch auf andere Weise dargestellt werden!). 
!) Esson und Swinburne, Journal of the Institution of Electrical 
Engineers 15, 1886, 19, 1890 und 20, 1891. 
  
 
	        
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