Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

5. Anwendung und Leistung der Dynamomaschine. 1a 
sich allerdings nicht bewährten. Auf der Chicagoer Ausstellung 
waren unter den Maschinen, die die Beleuchtung versorgten, mehr 
als zehn von 1000 P.S. 
Ebenso ist die Kraft der Maschinen, die nicht zu Beleuchtungs- 
zwecken dienen, beständig im Wachsen begriffen. So galt z.B. die 
Uebertragung von 50 P.S. zwischen Kriegstetten und Solothurn in 
der Schweiz, die vor etwa zehn Jahren gebaut wurde, damals als 
ein Unternehmen von beträchtlicher Grösse; jetzt sind Anlagen, die 
Hunderte und Tausende von Pferdekräften übertragen, in Ländern mit 
Wasserkräften nichts Seltenes mehr. Die grösste derartige Anlage 
ist seit dem Jahre 1894 an den Niagarafällen im Betriebe; hier 
sollen mittelst 5000pferdiger Dynamomaschinen 50000 P.S. über- 
tragen werden. Ebenso giebt es in allen Ländern viele Centralen, 
die elektrische Bahnen mit Strom versorgen und deren Leistung nach 
Hunderten von Pferdestärken zählt. 
Auch die Maschinen, die für elektrochemische und thermo- 
elektrische Zwecke dienen, sind von bedeutender Grösse. Werden 
in Beleuchtungscentralen Akkumulatoren gebraucht, so liefern die 
Dynamomaschinen, welche zum Laden derselben benutzt werden, 
selten weniger als 200 P.S. Auch zur Herstellung der Akkumula- 
toren, zur Reinigung des Kupfers und bei andern chemischen Pro- 
cessen werden grosse Maschinen verwandt. Ferner verbraucht man 
bei thermochemischen Arbeiten in den elektrischen Schmelzöfen be- 
deutende Energiemengen, z. B. in den Cowles’schen Aluminium- 
werken zu Milton ungefähr 400 P.S., während der Heroult’sche 
Ofen in Neuhausen zwischen 300 und 400 P.S. verzehrt. Ueberall 
wendet man also in der Technik grosse und kräftige Maschinen an, 
die nur in grössern Werkstätten mit vollkommenen Einrichtungen 
herzustellen sind. Die Konstruktion dieser Maschinen kann deshalb 
nur mit Erfolg unternommen werden, wenn der Elektrotechniker die 
wissenschaftlichen Principien hinreichend berücksichtigt, die bei 
seinen Arbeiten in Frage kommen; zugleich darf er überall nur die 
besten Materialien in Anwendung bringen und muss deren Verar- 
beitung sorgfältig überwachen. 
 
	        
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