70. Experimentelle Bestimmung der Energieverluste. 297
keiten zu erhalten. Der Strom, der eben genügt, um die Maschine
in Gang zu setzen, ist so gering, dass man die Rückwirkung und
den Widerstand des Ankers vernachlässigen und die Klemmenspan-
nung der elektromotorischen Kraft der Maschine gleichsetzen kann.
Wir bestimmen nun die Geschwindigkeit n, die Stromstärke ö© und
die Klemmenspannung e. Lassen wir letztere anwachsen, so steigen
auch die beiden andern Grössen. Ordnen wir den Versuch für den
vorliegenden Fall zweckmässig an, so können wir sehr schnell eine
Reihe solcher Bestimmungen von zusammengehörigen Werthen der
drei Grössen vornehmen, und tragen wir alsdann die Stromstärken als
Funktion der Geschwindigkeit auf, so erhalten wir die in Fig. 87
ae
0 B N
Fig. 87.
dargestellte Gerade. Der Punkt A, wo diese Linie die Ordinaten-
achse schneidet, entspricht der Stromstärke, die eben hinreicht, um
den Anker in Bewegung zu setzen, vorausgesetzt, dass keine Er-
höhung des Reibungswiderstandes bei sehr langsamer Geschwindig-
keit oder beim Stillstande eintritt. Da jedoch die Reibung bei ab-
nehmender Geschwindigkeit zunimmt, so würde eine Messung der
Stromstärke im Augenblicke des Angehens ein falsches Ergebnis
liefern. Wir finden den richtigen Werth, wenn wir die Stromstärke
für eine mässige Geschwindigkeit bestimmen und die Linie nach
rückwärts verlängern. Die Länge O0 A=:i, bezeichnet dann die an-
fängliche Stromstärke beim Angehen und die Länge BF=i die
maximale Stromstärke bei der normalen Geschwindigkeit n=OB,.
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