76. Einfachster Fall einer Wechselstrommaschine. 247
für 100 V zu betreiben. Wählen wir die Drehungsachse horizontal
und rechtwinklig zum magnetischen Meridian, so liessen sich 100 V
schon mit 8000 Umdrehungen in der Minute erzeugen; wir haben
hier deshalb eine geringere Geschwindigkeit nöthig, weil die ge-
sammte Intensität des Erdmagnetismus benutzt wird und nicht nur
die horizontale Komponente desselben, wie im ersten Falle. Aber
dennoch ist das Feld für jeden praktischen Zweck viel zu schwach,
und um eine wirklich brauchbare Maschine zu erhalten, müssen wir
ein künstliches Feld herstellen.
Nehmen wir daher an, wir hätten auf irgend eine Weise ein
gleichförmiges Feld von hinreichender Stärke erzeugt. In dieses
Fig. 94.
Feld bringen wir jetzt den durch Fig. 94 dargestellten Apparat, er-
setzen jedoch die Lampe durch zwei Kontaktringe, an denen der
äussere Stromkreis anliegt, sodass wir die erzeugte elektromotorische
Kraft messen können. f möge die Windungsfläche der Spule sein,
z die Anzahl der Windungen, » die Winkelgeschwindigkeit bei n
Umdrehungen in der Minute und ® die Stärke des Feldes. Um die
Lage der Spule in jedem Augenblicke angeben zu können, müssen
wir von einer bestimmten Anfangslage ausgehen und wählen hierfür,
wie allgemein üblich, die Stellung, in der sich die Spule recht-
winklig zur Richtung des Feldes befindet. In dieser Lage hat die
Zahl der Kraftlinien, welche durch die Spule verlaufen, ihren höch-
sten Werth, nämlich N=3/, die elektromotorische Kraft ist da-