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Fünfzehntes Kapitel.
gegen Null. Hat sich die Spule in der Zeit t um den Winkel «a
gedreht, so ist die Zahl der Kraftlinien, die durch die Spule ver-
laufen, N = N cos a, und die augenblickliche elektromotorische Kraft,
die diesem Zeitpunkte entspricht, ist
eV ee
dt dt
Da nun a=wt und w=2rn ist, so wird
e=2nneNsine.
Dies ist augenscheinlich eine veränderliche Grösse, welche für
7T
“=0 verschwindet und für a—=-; ein Maximum besitzt, das wir mit
E=-2nnzN
bezeichnen.
Die augenblickliche elektromotorische Kraft e lässt sich nun
durch’ die folgenden Ausdrücke als Sinus-Funktion der maximalen
elektromotorischen Kraft E darstellen, wenn man mit T die Dauer
einer vollen Umdrehung bezeichnet:
e=Esin oe;
e=Esin Ann;
; t
GR >1n [2 7 7)
Für die Praxis ist indessen nicht die augenblickliche, sondern
die effektive!) elektromotorische Kraft von Wichtigkeit. Man setzt die
effektive Spannung eines Wechselstroms gleich der konstanten Span-
nung eines Gleichstroms, wenn beide in einem Leiter von bestimmtem
Widerstand dieselbe Wärmemenge erzeugen. Man kann daher ohne
Weiteres die effektive Spannung eines Wechselstroms mit einem
kalorimetrischen Spannungsmesser bestimmen, dessen Wirkung auf
der Wärmeerzeugung des Stromes beruht. Oder haben wir zwei
von einem Wechselstrom durchflossene Leiter, zwischen denen die
effektive Spannung von 100 V konstant gehalten wird, so muss eine
zwischen diese geschaltete Glühlampe dieselbe Leuchtkraft besitzen,
als wenn ein Gleichstrom von 100 V Spannung sie durchflösse,
') Die Bezeichnung „effektiv“ für Spannung und Stromstärke wurde
1889 auf dem Pariser Kongress angenommen.
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