Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
  
  
   
  
264 Fünfzehntes Kapitel. 
die Annahme machen können, dass. die Kurven der in der Praxis 
gebräuchlichen Wechselstrommaschinen wie Sinuslinien verlaufen. Da 
diese Voraussetzung die Rechnungen, welche an diesen Maschinen 
und an Transformatoren anzustellen sind, wesentlich erleichtert, 
werden wir in der Folge, wenn nöthig, davon Gebrauch machen. 
80. Selbstinduktion im Anker der Wechselstrommaschinen. 
Jeder elektrische Stromkreis, in dem eine elektromotorische 
Kraft durch elektromagnetische Induktion erzeugt werden kann, 
muss auch elektromagnetische Trägheit oder Selbstinduktion besitzen. 
Dies lässt sich leicht an der Hand der folgenden Betrachtung zeigen. 
Ein Stromkreis, in dem eine elektromotorische Kraft durch Induktion 
erzeugt werden soll, muss eine veränderliche Zahl von Kraftlinien 
umschliessen und deshalb unbedingt die Form einer oder mehrerer 
Windungen besitzen. Schickt man jedoch durch eine Drahtwindung 
einen Strom, so entstehen, wie Fig.12 zeigt, rings um den Draht 
magnetische Wirbel. Die Kraftlinien, die diese Wirbel bilden, haben 
dieselbe Richtung wie diejenigen, die den Strom erzeugen. Der 
Stromkreis wird deshalb mit den Kraftlinien verkettet, welche der 
Strom selbst erzeugt, und jede Aenderung der Stromstärke ist von 
einer Aenderung der gesammten, durch den Strom erzeugten Kraft- 
linienzahl begleitet. Diese letzte Aenderung erzeugt wiederum in 
dem Stromkreise eine elektromotorische Kraft, welche man Selbst- 
induktion nennt. Man sieht daher, dass es eine physikalische Un- 
möglichkeit ist, eine Wechselstrommaschine zu konstruiren, welche 
keine Selbstinduktion besitzt. 
Die Selbstinduktion ist offenbar folgenden drei Grössen pro- 
portional: der Kraftlinienzahl, der Windungszahl und der Wechsel- 
zahl in der Zeiteinheit. Die Kraftlinienzahl ihrerseits ist wiederum 
proportional der Stromstärke, vorausgesetzt, dass das Medium, wel- 
ches die Spule umgiebt, konstante Permeabilität besitzt; die elektro- 
motorische Kraft der Selbstinduktion ist somit der Stromstärke pro- 
portional. Nehmen wir an, wir hätten eine Spule von z Windungen, 
welche vom Strome ö durchflossen würde, und bezeichnen wir mit f 
die Feldstärke, welche durch eine Windung dieser Spule erzeugt, 
wird, wenn sie der Einheitsstrom (10 Am) durchfliesst, dann ist das 
gesammte, von der Spule erzeugte Feld zif. Der Strom möge nun 
2vmal in der Sekunde seine Richtung wechseln, also “u volle 
     
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
    
   
  
  
  
   
  
  
  
	        
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