270 Fünfzehntes Kapitel.
zu bestimmen. Im ersten Falle ergiebt sich die statische Spannung
E und im letzten die dynamische Spannung, vermindert um den
kleinen Bruchtheil, der zur Ueberwindung des Ankerwiderstandes
erforderlich ist. Bezeichnet W diesen Widerstand und Er, die
Klemmenspannung der Maschine, so ist
| E,— E,+1W.
Die beiden Messungen ergeben daher
EVD ne: ee
woraus man mit Hülfe von Formel (49) den Selbstinduktionskoef-
fieienten Z finden kann.
Ein Beispiel möge diese Beziehungen noch besser erläutern.
Eine Wechselstrommaschine des Verfassers, welche für eine Leistung
von 30 Kilowatt bestimmt ist, liefert bei 70 Perioden in der Sekunde
15 Am bei einer effektiven Klemmenspannung von 2100 V. Wir
haben also
/=21,1Am und E,—= 2960 V
zu setzen. Der Ankerwiderstand beträgt 7 Ohm und verzehrt daher
148 V. Die dynamische elektromotorische Kraft ist daher.
E,— 2960 + 148 == 3108 V.
Bei Unterbrechung des äussern Stromkreises steigt die effek-
tive Spannung auf 2295 V, sodass die statische elektromotorische
Kraft
E—= 3230 V
wird. Die Selbstinduktion beträgt demnach
E,= V 3230? — 3108? —= 880 V.
Ss
Aus Formel (49) ergiebt sich daher unter Einführung der
maximalen für die entsprechenden effektiven Werthe
880
Zu ou 7 95 PyS
on Hay
Wir haben indessen noch eine Korrektion anzubringen. Im
folgenden Kapitel wird gezeigt, dass ein Strom, der hinter der elek-
tromotorischen Kraft zurückbleibt, das Feld zu schwächen bestrebt
ist und den Werth von E, also mehr erniedrigt, als die Selbstin-
duktion allein. Der Werth, der sich oben für die Selbstinduktion
ergab, liegt daher höher, als er in Wirklichkeit ist.