86. Einfluss der Selbstinduktion. 91
weitere Aenderung, wenn wir einen Kondensator (z. B. ein koncen-
trisches Kabel von einigen Meilen Länge) einschalten oder wenn
eine zweite Wechselstrommaschine auf denselben Stromkreis arbeitet.
Im Folgenden wollen wir diese verschiedenen Fälle näher betrachten.
86. Einfluss der Selbstinduktion.
Eine Wirkung der Selbstinduktion, die sich darin äussert, dass
der Strom verzögert und die nutzbare Arbeit verringert wird, haben
wir schon im vorigen Kapitel erwähnt und brauchen deshalb hier
nicht darauf zurückzukommen. Jetzt soll uns ein anderer Einfluss
derselben beschäftigen, nämlich die Rückwirkung des Ankerstroms
auf das Feld. In Fig. 107 möge d einen Draht der Ankerwicklung
darstellen, der sich von links nach rechts zwischen den Polen NS
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Fig. 107.
der Feldmagnete bewegt. Befindet er sich in der Lage A, so be-
sitzt die elektromotorische Kraft ihren höchsten Werth und ist in
dem Drahte von unten links nach oben rechts gerichtet. Wäre nun
keine Selbstinduktion vorhanden, so hätte auch der Strom zur glei-
chen Zeit seinen höchsten Werth und würde wegen der symmetri-
schen Lage der Drähte das Feld weder verstärken noch schwächen.
Er erreicht aber wegen der verzögernden Wirkung der Selbstinduktion
erst dann seinen höchsten Werth, wenn sich der Draht um eine
Strecke nach rechts in die Lage B bewegt hat, und verursacht in
Folge dessen eine Schwächung des Feldes. Was für den einzelnen
Draht gilt, trifft auch mehr oder weniger für den ganzen Anker zu,
sodass in Folge der Selbstinduktion im Allgemeinen nicht nur die
Leistung kleiner wird, über die wir bei einer gegebenen Spannung
im Stromkreis verfügen können, sondern auch die inducirte Span-
nung selbst. Der Unterschied der Klemmenspannung bei offenem