Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
  
  
  
302 Sechzehntes Kapitel. 
zeitig eintritt. Dieser Bedingung entspricht in dem Diagramm der 
Radius OR. Bleibt die Maschine A um den Winkel ROR, hinter B 
zurück, so absorbirt A die Energie OA und B die Energie OB 
U..B 
Die parallel geschalteten Maschinen besassen einen stationären 
Gang, auch wenn sie nicht mechanisch mit einander gekuppelt waren. 
Das ist im vorliegenden Fall nicht so. Denn wenn die Kupplung 
gelöst wird, so liefert die Dampfmaschine von B, die voreilt, etwas 
mehr Triebkraft. In Folge dessen bleibt A sofort noch etwas mehr 
zurück, d.h. der Radius OR, bewegt sich noch weiter nach links. 
Hierdurch wird OB, die von der voreilenden Maschine absorbirte 
Energie, kleiner, so dass diese Maschine noch mehr voreilt. Die 
Maschinen können ohne mechanische Kupplung in Hintereinander- 
schaltung nicht stationär arbeiten. Sind die Dampfmaschinen auf 
konstante Geschwindigkeit regulirt, so bleibt die Maschine A von 
selbst um 180° zurück, d.h. sie läuft parallel mit B (der Radius 
der Energiekurven fällt dann nach OR), und es wird keine Arbeit 
im Lampenkreise geleistet. Aus dem Gesagten geht hervor, dass 
freilaufende Wechselstrommaschinen nicht hintereinander geschaltet 
werden können, wohl aber parallel, wenn die Triebkräfte während 
des ganzen Oyklus gleichmässig wirken. Ob Wechselstrommaschinen 
parallel geschaltet werden können, hängt also einfach von den Dampf- 
maschinen und der Art ihrer Regulirung ab. 
Arbeitet eine Wechselstrommaschine auf die Hauptleitungen 
eines Leitungsnetzes, so sollte nach unserer bisherigen Annahme die 
Spannung des Netzes durch eine grosse Maschine oder eine Anzahl 
kleinerer konstant gehalten werden, so dass die Klemmenspannung 
der zu betrachtenden Maschine von vornherein bestimmt ist. Es 
bleibt uns nun noch übrig, den Fall zu untersuchen, wo zwei Ma- 
schinen parallel geschaltet sind, die sich jedoch nicht so von einander 
unterscheiden, dass eine allein bestimmend für die Klemmenspannung 
ist. Es mögen zwei Maschinen A und B verschiedene Ankerspannung 
besitzen und von gleich starken Dampfmaschinen angetrieben werden. 
Zuerst leuchtet es ein, dass die Klemmenspannung bei beiden Ma- 
schinen gleich gross sein und dieselbe Phase wie der resultirende 
Strom haben muss, wenn dieser in einem induktionsfreien Wider- 
stande Arbeit leistet. Sodann kann die Stromstärke in jeder Ma- 
schine grösser, aber nicht kleiner sein als die Hälfte der resultiren- 
den Stromstärke. Da die Triebkraft bei beiden Maschinen dieselbe
	        
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