Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
  
  
  
  
306 Sechzehntes Kapitel. 
auf den Parallelbetrieb festzustellen, so wollen wir auf diese Korrek- 
tion hier nicht eingehen und annehmen, der Ungleichförmigkeitsgrad 
bei konstanter Belastung gelte auch für Belastung durch Wechsel- 
strommaschinen bei Parallelbetrieb. Wir behandeln also gewisser- 
maassen denjenigen Grenzfall, bei welchem die Verhältnisse am un- 
günstigten sind; in Wirklichkeit liegen die Verhältnisse ein wenig 
günstiger. 
Nehmen wir an, wir hätten zwei Maschinensätze A und 2. 
Bei vertikaler Kurbelstellung sei die Umfangsgeschwindigkeit v des 
beweglichen Theiles der Dynamomaschine ein Minimum, bei hori- 
zontaler Kurbelstellung ein Maximum. Jede Maschine habe p Pol- 
paare und die Entfernung zwischen den Polmitten sei 7, so dass 
2pr den Umfang des Ankers ausdrückt. Im ungünstigsten Fall 
(d.h. wenn die beiden Dampfmaschinen von dem Zustand des ab- 
soluten Synchronismus am weitesten entfernt sind) ist die Kurbel 
von A horizontal, wenn jene von B vertikal ist. Da unserer Vor- 
aussetzung gemäss beide Maschinensätze identisch und gleich be- 
lastet sind, so muss ebensoviel Arbeit von A nach Bals von B nach 
A fliessen, was nur möglich ist, wenn die Voreilung von B über A 
in einer viertel Umdrehung gleich ist der Voreilung von A über B 
in der nächsten viertel Umdrehung. Hieraus folgt, dass die beiden 
Anker bei allen Kurbelstellungen von 45° gegen die Vertikale genau 
dieselbe Stellung einnehmen und dass der Phasenunterschied zwischen 
beiden Ankern eine achtel Umdrehung später den grössten Werth 
erreicht. Ist u der Ungleichförmigkeitsgrad, so dass v(1l+u) die 
maximale und o(1— u) die minimale Umdrehungsgeschwindigkeit 
bedeutet und ist 7 die Zeit einer vollen Periode, so ist die Zeit 
einer achtel Umdrehung gleich !/;,p T und die Differenz der von bei- 
den Ankern zurückgelegten Wege 
Sf u u\\|  pTvu 
Pape litr)- alte 
Setzt man für Tv den Werth 2r ein, so wird die grösste 
Voreilung 
Iıtup. 
"up giebt also die lineare Voreilung eines Ankers gegen den andern 
im Verhältnis zum Polabstand an. Da der Polabstand r im Vektor- 
diagramm einer halben Periode, also einem Winkel von 180° ent-
	        
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