330 Siebzehntes Kapitel.
für verschiedene Phasenverschiebungen g den Vektor der Klemmen-
spannung OK in der eben beschriebenen Weise finden. Zu be-
merken ist, dass E, im Vergleich mit E, immer klein ist. Führt
man die Konstruktion für verschiedene Werthe von durch, so
findet man, dass die Punkte X sehr nahezu auf einem Kreise liegen,
dessen Radius OE ist und dessen Mittelpunkt um den Betrag
E, von O nach links verschoben ist. In Fig. 134 entspricht X’ dem
Punkte K in Fig. 133.
Wir haben bisher angenommen, dass die Maschine keine Ver-
luste hat und dass Streufluss nicht vorhanden ist. Beides sind un-
mögliche Annahmen, waren aber nothwendig zur Entwicklung der
ü
ee
bg Eg
Fig. 134.
Theorie des Spannungsabfalles. Wir lassen jetzt diese Annahmen
fallen und ziehen sowohl den Streufluss als auch die Verluste mit
in Betracht. Die wirkliche Klemmenspannung muss offenbar die Re-
sultante sein von drei Komponenten, nämlich OX', die E.M.K. der
Selbstinduktion E, und eine E.M.K. E,„, welche den Verlusten ent-
spricht und deren Grösse wir so bestimmen, dass iE, die auf eine
Phase entfallenden Verluste (Ohm’sche und Wirbelströme) darstellt.
Es muss offenbar senkrecht stehen auf dem Stromvektor, und E,
muss ihm parallel sein. E, kann aus der Zeichnung der Maschine
(wie schon bei Behandlung der Einphasenmaschinen erläutert wurde)
und der Stromstärke © angenähert berechnet werden. E, ist, ebenso
wie E, der Stromstärke proportional. Um die wirkliche Klemmen-