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108. Primäre Stromstärke bei offenem sekundären Kreise. 341
Sind die magnetischen Eigenschaften des Transformators bekannt,
so lässt sie sich leicht berechnen. Denn dieser Strom muss einer-
seits die Arbeit leisten, welche durch Hysteresis und Wirbelströme
verzehrt wird, andrerseits die erregende Kraft bilden, welche zur
Erzeugung des gesammten Feldes nöthig ist. Da die Phase des
Feldes und die Spannung um 90° gegeneinander verschoben sind,
so erfordert die Erzeugung des Feldes keine Arbeit; die Kompo-
nente des Stromes, welcher zur Magnetisirung dient, ist daher ein
energieloser Strom. Die andere Komponente muss gleiche Phase
wie die Spannung besitzen und verzehrt also Energie. Bedeutet
daher i, die gesammte Stärke des primären Stromes bei offenem
sekundären Kreise und sind i, und «„ die beiden aufeinander senk-
rechten Komponenten, von denen die eine die durch Hysteresis und
Wirbelströme verzehrte Energie liefern und die andere die Magneti-
sirung erzeugen muss, so haben wir
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Die scheinbare Energie, welche vom Transformator bei offenem
sekundären Kreise verzehrt wird, ist %Z,, die wirkliche Energie
i, E,, und das Verhältnis beider Re wird nach dem Vorgange von
Fleming!) Leistungsfaktor genannt. Er nähert sich um so mehr der
Einheit, je kleiner i„ im Verhältnis zu , ist, und liefert ein un-
gefähres Maass für die Leitungsfähigkeit des magnetischen Strom-
kreises, Bei den neuern Transformatoren liegt der Leistungsfaktor
zwischen 0,70 und 0,80.
Wir gehen jetzt dazu über, die Stärke des primären Stromes
bei offenem sekundären Kreise zu berechnen. Bedeutet j. die Per-
meabilität des Eisens (sie liegt gewöhnlich zwischen 1000 und 3000),
I die Länge des magnetischen Stromkreises, die in Fig. 141 durch
die punktirte Linie angegeben ist, und Q seinen Querschnitt, so ist
zur Erzeugung der Kraftliniendichte ® die magnetisirende Kraft
= 2 erforderlich. Da
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ist, so haben wir
ii = Baer 0.G.S.-Einheiten.
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1) Fleming, Proc. Inst. El. Eng. Bd. 21.