Neunzehntes Kapitel.
110. Eintheilung der Wechselstrommaschinen. — 111. Die Maschine
von Ferranti. — 112. Die Maschine von Kapp. — 113. Die Ma-
schine von Mordey. — 114. Die Maschine von Siemens & Halske.
— 115. Die Maschine von Kingdon. — 116. Oerlikoner Maschinen.
— 117. Transformatoren.
110. Eintheilung der Wechselstrommaschinen.
Die Wechselstrommaschinen, welche heut zu Tage gebaut wer-
den, lassen sich in zwei streng von einander verschiedene Gruppen
theilen. Bei den einen durchlaufen die Kraftlinien einen bestimmten
Weg von unveränderlichem Widerstande, und die elektromotorische
Kraft wird dadurch erzeugt, dass die Leiter diese Linien schneiden.
Bei den andern ist der Widerstand und die Bahn der Kraftlinien
veränderlich, und die elektromotorische Kraft kommt durch die
Aenderungen der Kraftliniendichte zu Stande. Die erste Gruppe,
der alle ältern Maschinen angehören, zerfällt wieder in zwei Unter-
abtheilungen, je nachdem der Anker beweglich und die Feldmagnete
fest oder der Anker fest und die Feldmagnete beweglich sind.
Beide Arten von Maschinen besitzen Schleifringe, sei es nun für den
Anker oder für die Feldmagnete; da der Strom jedoch nicht kom-
mutirt zu werden braucht, so bietet es keine Schwierigkeit, die ii
Ringe so anzuordnen, dass Funken und Erwärmung vermieden wer-
den. Bei der zweiten Gruppe sind keine Schleifringe erforderlich;
die Konstrukteure solcher Maschinen pflegen dies als besondern Vor-
zug zu preisen.
Man kann auch die Wechselstrommaschinen danach eintheilen,
ob ihr Anker Eisen enthält oder nicht. Das Eisen wirkt wegen >
der Verluste in Folge der Hysteresis unvortheilhaft; da jedoch nur
geringe Mengen erforderlich sind, die nur schwach magnetisirt werden,
so lassen sich diese Verluste bei gut konstruirten Maschinen auf \
etwa 10%, der gesammten Leistung herunterdrücken. Auf der andern