Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

14. Anziehungskraft von Magneten. 35 
Polschuh S gegenüberliegenden Ankeroberfläche, so findet eine nach 
rechts gerichtete Anziehung statt, wenn auch die im gleichen Sinne 
gerichtete Abstossung nicht mehr wirkt. Da dies für jedes Theilchen 
der gesammten Ankeroberfläche gilt, welche vom Polschuh S, SS, 
umschlossen wird, so erfährt der Anker als Ganzes eine nach rechts 
gerichtete Anziehung. Wenn der Anker genau symmetrisch zum 
Felde angeordnet ist, so hebt die nach links gerichtete Anziehung 
die im entgegengesetzten Sinne wirkende auf, und die Lager er- 
fahren daher keinen seitlichen Druck. 
Ebenso kann ein Druck in der Richtung nach oben oder nach 
unten stattfinden, wenn der Anker unsymmetrisch zum Durch- 
messer NOS liegt. Denken wir uns z. B. die obere Hälfte beider 
Polschuhe entfernt, so würde der Anker durch den Nordpol nicht 
nur nach links, sondern auch nach unten gezogen werden, und in 
ähnlicher Weise würde der Südpol nach rechts und nach unten an- 
ziehend. wirken. Die beiden horizontalen Komponenten heben ein- 
ander auf, die beiden vertikalen verstärken sich jedoch und erzeugen 
einen abwärts gerichteten Druck auf die Lager, der den vom Ge- 
wichte des Ankers herrührenden verstärkt. In gleicher Weise, wenn 
auch in schwächerem Grade, muss die geringste Ungleichheit zwischen 
der obern und der untern Hälfte der Polschuhe wirken. Da nun 
eine völlige Symmetrie in jeder Richtung praktisch nicht immer 
herzustellen ist, so muss man die mechanischen Kräfte ungefähr ab- 
schätzen können, die bei mangelhafter Symmetrie auftreten können. 
Wir wollen diesen Gegenstand noch von einem allgemeinern 
Standpunkt aus betrachten. Denken wir uns einen ringförmigen, an 
einer Stelle aufgeschnittenen Magnet, wie ihn Fig. 9 zeigt. Das 
gesammte von einem solchen Magnet erzeugte Feld liegt in dem 
engen Spalt zwischen den beiden Schnittflächen. Bei einem geraden 
Magnetstabe ist offenbar der Quotient aus der an jedem Polende an- 
gehäuften magnetischen Masse und der Polfläche gleich dem magne- 
tischen Momente dividirt durch das Volumen des Stabes. Dieser 
Quotient wird die Stärke der Magnetisirung genannt. Dass diese 
Definition für gekrümmte Magnete nicht mehr gültig ist, leuchtet 
sofort ein, wenn wir uns einen geraden Magnetstab kreisförmig ge- 
bogen denken, so dass sich die Pole beinahe berühren. Das magne- 
tische Moment, das als Produkt aus Stärke und Entfernung der Pole 
definirt wurde, ist dadurch kleiner geworden, während die auf jedem 
Pole angehäufte magnetische Masse keine Abnahme erfahren hat. 
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