Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
46 Viertes Kapitel. 
Stück hin und von da wieder weggeführt werden, und diese Zu- 
leitungen wirken ebenfalls auf den Pol und verdecken den Einfluss 
des zu untersuchenden Stücks. Ein Strom kann nur in einem ge- 
schlossenen Leiter entstehen, und auf den beweglichen Pol muss 
deshalb nothwendigerweise der ganze Stromkreis wirken. Um das 
Gesetz experimentell zu untersuchen, wählt man deshalb einen Strom- 
kreis von einer so einfachen Form, dass die von dem geschlossenen 
Leiter hervorgebrachten Wirkungen einen Schluss auf den Einfluss 
jedes einzelnen Theils gestatten. 
Der einfachste Fall besteht darin, dass der Stromleiter einen 
Kreis bildet, in dessen Mittelpunkt sich der Magnetpol befindet. Bei 
dieser Anordnung sind alle Theile des Leiters von dem Pol gleich 
weit entfernt, und die Richtung jedes Stromelements steht senkrecht 
auf der Verbindungslinie des Elements und des Pols. Die mit einem 
solchen Apparat gewonnenen Ergebnisse sind natürlich nicht ohne 
Weiteres auf Stromkreise anwendbar, bei denen die Elemente nicht 
alle vom Pol dieselbe Entfernung haben und keine rechte Winkel 
mit den Verbindungslinien zwischen Pol und Element einschliessen. 
Für den kreisförmigen Stromleiter ergiebt sich, dass die auf den 
Einheitspol ausgeübte Kraft, wenn sich dieser im Mittelpunkt des 
Kreises befindet, dem Umfang des Kreises und der Stromstärke 
direkt und dem Quadrat des Radius umgekehrt proportional ist. 
Wir können daraus schliessen, dass die von einem Element hervor- 
gebrachte Wirkung der Länge des Elements und der Stromstärke 
direkt, dem Quadrate der Entfernung des Elements vom Pol aber 
umgekehrt proportional ist; jedoch gilt dies nur in dem Falle, wo 
das Element rechtwinklig auf der Linie steht, die es mit dem Pol 
verbindet. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt ist, so lässt uns 
der Versuch im Stich. Wir müssen hier vorläufig eine Voraussetzung 
machen, deren Richtigkeit darauf durch den Versuch zu bestätigen 
ist. Wir nehmen an, dass die Kraft eines Elements, das mit der 
Verbindungslinie einen spitzen Winkel einschliesst, dem Sinus dieses 
Winkels proportional ist. Wir führen also statt der Länge des 
Elements seine Projektion auf die Senkrechte zur Richtungslinie 
nach dem Pol ein. Ein Element, das vollständig mit dieser Rich- 
tungslinie zusammenfällt, würde also überhaupt keine Wirkung auf 
den Pol ausüben. 
Diese Annahme lässt sich leicht durch den Versuch prüfen. 
Wir wählen zu diesem Zweck einen unendlich langen, geradlinigen 
    
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
     
  
   
     
 
	        
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