Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
58 Fünftes Kapitel. 
dass man einen Strom durch die Spule schicken kann, ohne dass 
ihre Beweglichkeit merklich durch Reibung gestört wird. Um die 
Herstellung zu erleichtern, kann man den Draht auf einen hölzernen 
Kern wickeln, der jedoch für die Wirkung des Apparates nicht in 
Betracht kommt. Das Solenoid verhält sich wie eine Röhre, durch 
die magnetische Kraftlinien verlaufen. Nähern wir dem Pole des 
Solenoides einen Magnetpol, so wird er, ebenso wie von einem 
andern Magnete, angezogen oder abgestossen. Ferner beobachtet 
man Anziehung oder Abstossung zwischen den Polen zweier 
Solenoide, sodass sich also die Solenoide in jeder Hinsicht wie 
Magnete verhalten. 
24. Magnetische Permeabilität. 
Jeder stromdurchflossene Draht wird, wie wir sahen, der Ur- 
sprung und Mittelpunkt eines magnetischen Wirbels. In einem Sole- 
noide, wo alle Drähte nahe aneinander liegen, vereinigen sich daher 
die einzelnen Wirbel zu einem gemeinsamen Kraftlinienbündel, das 
in das Innere des Solenoides am Südpol eintritt, dasselbe seiner 
Länge nach mehr oder weniger parallel zu der Achse des Cylinders 
durchsetzt und am Nordpol wieder austritt. In dem das Solenoid 
umgebenden Raume beschreiben die Kraftlinien gekrümmte Bahnen, 
die vom Nord- zum Südpol verlaufen, wie man leicht mit Hülfe von 
Eisenfeilspähnen zeigen kann. 
Führen wir nun an Stelle des Holzstabes einen Eisenstab in 
das Innere des Solenoides, so gewinnt das äussere Feld bedeutend 
an Stärke. Die Feilspähne ordnen sich in dichtern Linien an, die 
Richtkraft des aufgehängten Solenoides (Fig. 20) wird stärker, und 
die Anziehung und Abstossung, die es ausübt, werden kräftiger. 
Wir schliessen daraus, dass bei Gegenwart von Eisen ein be- 
deutend stärkeres Kraftlinienbündel inducirt wird, als vorher. Das 
Eisen scheint den Kraftlinien den Weg zu erleichtern und für sie 
besser durchdringbar zu sein, als die Luft. Diese Eigenschaft des 
Eisens, die Zahl der Kraftlinien zu verstärken, wird deshalb Perme- 
abilität (Durchdringbarkeit) genannt; sie kann zur Unterscheidung 
der verschiedenen Eisensorten dienen, da diese jene Eigenschaft in 
mehr oder weniger hohem Grade besitzen. Die Permeabilität ist 
deshalb ein numerischer Koöfficient, der die Zahl angiebt, mit welcher 
man die ursprüngliche Feldstärke $ multipliciren muss, um die Feld- 
    
 
	        
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