Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

34. Energie der Magnetisirung. 83 
darstellen. Letztere ist eine einfache Zahl, die in der Figur für 
Gussseisen gleich den am obern Rande verzeichneten Werthen ist. 
Bei Schmiedeeisen hat die Permeabilität den zehnfachen Werth der 
obern Zahlen. 
Aus den Kurven in Fig. 27 und 28 geht hervor, wie sehr das 
gewöhnliche Gusseisen in magnetischer Beziehung dem Schmiedeeisen 
nachsteht. Doch sind die Bestrebungen der Eisengiessereien, die 
magnetischen Eigenschaften des Eisengusses zu verbessern, nament- 
lich in neuerer Zeit von grossem Erfolg gekrönt worden. Die ver- 
schiedenen Sorten von Stahlguss und Flusseisenguss, die jetzt speciell 
für den Bau von Dynamomaschinen hergestellt werden, sind in 
magnetischer Beziehung kaum dem besten schwedischen Schmiede- 
eisen unterlegen, wie dies aus Fig. 29 hervorgeht, wo beispielsweise 
die Magnetisirungs- und Permeabilitätskurve für Krupp’schen Dy- 
namo-Stahlfaconguss dargestellt sind. Der Maassstab für die ver- 
schiedenen Grössen ist derselbe wie in Fig. 271). 
Die Verwendung dieser Kurven für den Bau und die Prüfung 
von Dynamomaschinen wird in einem spätern Kapitel behandelt. 
34. Energie der Magnetisirung, 
Im fünften Kapitel haben wir gefunden, dass keine Energie 
erforderlich ist, um ein einmal hergestelltes magnetisches Feld zu 
erhalten. Wir haben die magnetischen Kraftlinien mit den Strom- 
linien einer bewegten Flüssigkeit verglichen, wo, abgesehen von der 
Reibung, auch keine Energie nöthig ist, um die Flüssigkeit in Be- 
wegung zu erhalten. Es muss jedoch Energie aufgewendet werden, 
um die Flüssigkeit in Bewegung zu setzen, und diese Energie bleibt 
in der Flüssigkeit erhalten und kann wiedergewonnen werden, wenn 
man die Bewegung hemmt. Trifft unser ‘Vergleich zwischen einer 
bewegten Flüssigkeit und einem magnetischen Felde zu, So wäre zu 
erwarten, dass auch das Feld nur durch den Aufwand einer be- 
stimmten Menge von mechanischer Energie hergestellt werden könnte; 
diese bliebe alsdann in dem Felde aufgespeichert und würde wieder 
gewonnen, wenn man das Feld wieder vernichtete. Dies ist in der 
That der Fall, wie sich leicht zeigen lässt. 
!) Die Magnetisirbarkeit anderer Stahlgusssorten siehe bei H. du Bois 
und E. Taylor Jones, „Magnetisirung und Hysterese einiger Eisen- und 
Stahlsorten“; Elektrotech. Zschft. 1896, Heft 35. 
6* 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.