Alllı
42. Mehrpolige Wieklung mit Parallelschaltung. 125
die Breite der Polschuhe nicht grösser ist als der Raum, den drei
Drähte einnehmen. Ganz derselbe Anker kann aber auch in einem
Felde mit zwei Polen Verwendung finden, wenn die Polschuhe die-
selben Dimensionen haben. Die elektromotorische Kraft wäre in
beiden Fällen dieselbe, aber die Stromstärke bei dem zweipoligen
Felde nur halb so gross als bei dem vierpoligen.
Um dies noch anschaulicher zu machen, folgt auf der nächsten
Seite die Wicklungstabelle für einen sechspoligen Trommelanker
mit Parallelschaltung; er besitzt 120 Windungen, die nach vorwärts
in Schritten von 21 und nach rückwärts in solchen von 19 gewickelt
sind. Die Lage der sechs Bürsten ist durch Unterstreichen der ent-
sprechenden Zahlen in den Spannungskolumnen gekennzeichnet. Jede
Bürste soll in dem betrachteten Augenblicke zwei Kommutator-
segmente berühren; die negativen Bürsten befinden sich bei 0, die
positiven bei 76. u
Aus der Tabelle geht hervor, dass zwischen benachbarten Win-
dungen der volle Spannungsunterschied besteht, gerade so wie bei
der gewöhnlichen zweipoligen Maschine. Da jedoch die mehrpolige
Wicklung mit Parallelschaltung gewöhnlich für grosse Stromstärken
und mittlere Spannungen verwandt wird, so macht die Isolation hier
keine Schwierigkeiten.
Bringen wir denselben Anker in ein vierpoliges Feld, so bleibt
die obige Wicklung völlig brauchbar, vorausgesetzt natürlich, dass
die Breite der Polschuhe dieselbe ist, wie zuvor. Die Wicklungs-
tabelle für diese Anordnung folgt als zweite auf der nächsten Seite.
Dadurch, dass die Zahl der Pole von sechs auf vier verringert
wird, ändert sich die elektromotorische Kraft nicht, die Stromstärke
wird aber um ein Drittel kleiner. Wollten wir das vierpolige Feld
mehr ausnutzen, so müssten wir die Breite der Polschuhe und die
Zahl der von ihnen ausgehenden Kraftlinien vergrössern; dem ent-
sprechend wäre auch der Wicklungsschritt grösser zu wählen, z. B.
29 vorwärts und 27 rückwärts.