44. Mehrpolige gemischte Wicklung. 143
fache Polbreite verschieben, so kämen wir zu Stellen, deren Potential
gleich dem der unbewegten Bürste wäre. Man wird diese Ver-
schiebung natürlich nur dann vornehmen, wenn dadurch der Abstand
zwischen den beiden Bürsten grösser wird. So wäre bei einer vier-
poligen Maschine die Verschiebung um die doppelte Polbreite nutzlos,
weil die bewegliche Bürste dadurch nur auf die andere Seite der
festen zu liegen käme, der Abstand zwischen beiden aber wieder
90° betrüge. Aus demselben Grunde verschiebt man die Bürste
einer sechspoligen Maschine nur um die doppelte, aber nicht um
die vierfache Polbreite u. s. w. Der Abstand beider Bürsten muss
also ein ungerades Vielfaches der Polbreite betragen. Der Ueber-
sicht halber lassen wir die nächste Tabelle folgen.
au le: Abstand der Bürsten
Pole |
ge = => ja
4 90° u ae r 2;
6 | 60° 180° = — ee
8 | 450 135° = —- =
10 | — 108° 180° == 22
12 en 90° 150° == eu
14 | —_ 779 128° 180° -_
16 | = 2 112° 158° _
18 | ae SS 100° 140° 180°
20° = = 90° 1260 1620
44. Mehrpolige gemischte Wicklung.
Die Serien- und Parallelschaltung lassen sich auch bei dem-
selben Anker vereinigen. So können wir z. B. einen 12poligen
Trommelanker. mit drei von einander unabhängigen Stromkreisen
wickeln, deren Ausgangspunkte um 60° oder 120° von einander ab-
stehen und von denen jede eine vierpolige Serienwicklung darstellt,
und die Punkte gleichen Potentials dieser Kreise durch innere Ver-
bindungen vereinigen. Eine solche Anordnung hat den Nachtheil,
dass die Verbindungen auf der hintern und vordern Stirnfläche drei-
mal länger sind als bei der gewöhnlichen 12poligen Serienwicklung
(da 90° statt 30° überspannt werden), wozu noch die innern Quer-
verbindungen kommen, wenn wir nicht 12 Bürsten anwenden wollen.
Besser verfährt man, die unabhängigen Stromkreise neben einander
und jeden in der gewöhnlichen Weise als 12polige Serienwicklung