45. Der Siemens’sche Doppel-T-Induktor., 147
Kraftlinienzahl in der Spule bis auf Null ab. Die elektromotorische
Kraft hat alsdann ihren maximalen Werth erreicht. Bei der weitern
Drehung nimmt die Kraftlinienzahl wieder bis zum Maximum zu,
während die elektromotorische Kraft auf Null zurückgeht. Durch
den Kommutator wird die Verbindung zwischen dem äussern Strom-
kreise und der Wicklung jedesmal umgekehrt, wenn die elektromo-
torische Kraft in der letztern ihre Richtung ändert. Die Stromrich-
tung bleibt somit im äussern Kreise unverändert, wenn sich auch die
elektromotorische Kraft ändert und zwischen Null und ihrem Maximum
pulsirt. Stellen wir die elektromotorische Kraft als Funktion der
Zeit oder der Winkelstellung des Ankers dar, so erhalten wir die
Fig. 50.
ausgezogene Kurve der Fig. 50. Wäre der Anker mit zwei Kontakt-
ringen anstatt mit einem zweitheiligen Kommutator versehen ge-
wesen, so würde die elektromotorische Kraft an den Bürsten, die die
Enden des äussern Stromkreises bilden, und somit auch der äussere
Strom fortwährend ihre Richtung gewechselt haben, wie es die punk-
tirte Linie in Figur 50 zeigt. Der über der Abscissenachse liegende
Theil dieser Kurve ist derselbe wie vorher, aber die Stromimpulse
haben abwechselnd entgegengesetzte Richtung. Bei Anwendung eines
Kommutators sind die Impulse sämmtlich gleich gerichtet; dies hat auch
für andere Wicklungsarten als die des Doppel-T-Induktors Gültigkeit.
Wir könnten z. B. die Spule über einen Theil eines ringförmigen
Kerns wickeln, wie ihn Fig. 51 darstellt. Aber in diesem Falle
würde nur eine Seite des Ringes wirksam sein, und es wäre augen-
scheinlich eine Verbesserung, auch auf der andern Seite des Ringes
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