45. Der Siemens’sche Doppel-T-Induktor. 149
Gehen wir von der durch Fig. 52 dargestellten Lage des Ankers
aus und bezeichnen sie in dem Diagramm der Fig. 53 mit O, so
erhalten wir nach einer Drehung des Ankers um 90° das erste
Maximum der elektromotorischen Kraft, bei 180° wird sie wieder
Null, nimmt bei 270° zum zweiten Male ihren maximalen Werth an
u.s. w. Die beste Wirkung wird demnach zwischen 45 und 135°
und zwischen 225 und 315° liegen, was in Fig. 53 durch die stärker
gehaltenen Linien angedeutet ist. Um also grössere Schwankungen
in der elektromotorischen Kraft auszuschliessen, hätten wir nur den
Theil davon, der in Fig. 53 über der Linie yy liegt, auszunutzen,
was sich durch Verkürzung der Kommutatorsegmente von 180° auf
90° erreichen liesse. ‘Doch entsteht hierbei eine neue Schwierigkeit.
2 Y
o 180? 360°
Fig. 53.
Die elektromotorische Kraft ändert zwar während der Zeit, wo
die Bürsten mit den Kommutatorsegmenten in Kontakt stehen, ihren
Werth nicht mehr so stark als früher, aber der Stromkreis wird
jetzt während jeder Umdrehung zweimal ganz unterbrochen. Die
Verhältnisse liegen also, was die Kontinuität des Stromes anbetrifft,
schlechter als vorhin; dies lässt sich jedoch leicht verbessern. Wir
brauchen nur ein zweites Spulenpaar rechtwinklig zu dem ersten
auf dem Ringe anzubringen und neben den ersten Kommutator einen
zweiten zu setzen. Geben wir alsdann den Bürsten eine solche Breite,
dass sie beide Kommutatoren bedecken, so kann der Strom nie unter-
brochen werden, da ein Theil des einen Kommutators in Kontakt
mit den Bürsten tritt, wenn diese den entsprechenden Theil des
andern Kommutators verlassen. Das zweite Spulenpaar dient dem-
nach dazu, die Unterbrechungsstelle zwischen f und « und zwischen
c und d (Fig. 53) zu überbrücken.
Diese Wicklung ist durch Fig. 54 dargestellt, wo, der bessern