ULLKIICHE
Zehntes Kapitel.
48. Feldmagnete. — 49. Zweipolige Magnetsysteme. — 50. Mehrpolige
Magnetsysteme. — 51. Gewicht der Magnetsysteme. — 52. Bestimmung
der erregenden Kraft. — 53. Vorausbestimmung der Charakteristik.
48. Feldmagnete.
Das magnetische Feld, in dem sich der Anker dreht, kann ent-
weder durch permanente Stahlmagnete oder durch Elektromagnete
erzeugt werden. Die erstern sind nicht so wirksam wie die letztern
und werden nur ausnahmsweise benutzt. Man findet sie bei den
ältern Maschinenformen für Leuchtthürme und bei kleinen Dynamo-
maschinen, wo Einfachheit der Konstruktion von grösserer Wichtig-
keit ist als geringes Gewicht; so z. B. bei Minenzündern, Signal-
apparaten und Maschinen für Aerzte und für Laboratoriumszwecke.
Ferner spricht noch ein anderer Grund dafür, dass man bei kleinen
Maschinen permanente Magnete verwendet; es wird nämlich die für
die Erregung der Magnete erforderliche Arbeit verhältnismässig gross,
wenn die Grösse der Maschine unter einer bestimmten Grenze bleibt.
Maschinen mit permanenten Magneten werden gewöhnlich magnet-
elektrische genannt, während als Dynamomaschinen meistens solche
bezeichnet werden, deren Feld durch Elektromagnete erzeugt wird.
Da die magnetelektrischen Maschinen nur eine sehr beschränkte
Anwendung finden, gehen wir sogleich zu den Feldmagneten der
Dynamomaschinen über.
Die Zahl der verschiedenen Formen von Feldmagneten, die für
Dynamomaschinen benutzt werden oder vorgeschlagen worden sind, ist
ausserordentlich gross; zwischen manchen ist jedoch ein Unterschied
in Wirklichkeit kaum vorhanden. Es wird daher am besten sein, von
einer Aufzählung der verschiedenen Konstruktionen von Magneten
abzusehen und nur zum Zwecke der Vergleichung einige besonders
charakteristische Formen auszuwählen.