Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

  
   
184 Zehntes Kapitel. 
dass es, wenn man aus konstruktiven Rücksichten mit hohen Dichten 
arbeiten muss, sehr wichtig ist, die magnetischen Eigenschaften der 
betreffenden Eisensorte genau zu kennen. Auf der andern Seite ist 
ein Fehler weniger zu befürchten, wenn man geringe Dichten an- 
wendet, was, wenn irgend möglich, auch schon deshalb rathsam ist, 
weil man dabei an Draht für die erregenden Windungen spart. In 
solchen Fällen ist die erregende Kraft kleiner und deshalb ein Fehler 
bei ihrer Bestimmung weniger merklich, ganz abgesehen davon, dass 
sich die erregende Kraft mit grösserer Genauigkeit ermitteln lässt. 
Für gewöhnlich können wir daher von einer Untersuchung des Eisen- 
materials in jedem einzelnen Falle absehen und für die Beziehungen 
zwischen B und 7 eine Kurventafel benutzen, welche, wie die 
obige, ein für alle Mal aus Versuchen abgeleitet ist, die an Eisen 
von mittlerer Qualität angestellt sind. 
Für Feldmagnete benutzt man gewöhnlich Schmiedeeisen, Fluss- 
eisen oder Stahlguss. Gusseisen sollte eigentlich nur in den Theilen 
des magnetischen Stromkreises Verwendung finden, die nicht von 
erregenden Windungen umgeben sind, also am Joch und an den 
Polschuhen, da sonst die Kosten des Kupfers in Anbetracht des 
grössern, vom Draht zu umgebenden Querschnittes zu hoch werden. 
Eine Ausnahme ist bei kleinern Maschinen zulässig, weil dabei gute 
Ausnutzung des Materials weniger ins Gewicht fällt als Einfachheit 
der Konstruktion und Ersparnis an Arbeitslohn. Schmiedeeisen und 
Stahlguss werden in der Regel für die eigentlichen Magnetkerne be- 
nutzt und sind in magnetischer Beziehung gleichwerthig. Von drei- 
zehn Proben Stahlguss, welche der Verfasser mit dem Magnetometer 
untersuchte, besassen nur drei eine merklich niedrigere Permeabilität 
als gewöhnliches Schmiedeeisen, während die übrigen sich gleich 
oder ein wenig besser als dieses verhielten. 
55. Vorausbestimmung der Charakteristik. 
Im Allgemeinen bezeichnet man mit Charakteristik einer Dynamo- 
maschine eine Kurve, welche die Beziehung zwischen zwei Variabeln 
veranschaulicht, wie z. B. zwischen Stromstärke und Klemmen- 
spannung bei konstanter Umdrehungszahl, zwischen Umdrehungs- 
zahl und Stromstärke bei konstantem äussern Widerstande, zwischen 
Stromstärke und äusserm Widerstande bei konstanter Umdrehungs- 
      
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.