Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

  
   
192 Elftes Kapitel. 
hängt bei einer bestimmten Maschine nur von der Feldstärke und 
der Geschwindigkeit ab, während die dynamische elektromotorische 
Kraft ausserdem noch durch die Stromstärke beeinflusst wird d.h. 
kleiner wird, wenn diese wächst. 
55. Kommutiren des Stromes. 
Die Abnahme der elektromotorischen Kraft mit wachsender 
Stromstärke rührt von einer Reihe sekundärer Wirkungen her, die 
man gewähnlich als Rückwirkung des Ankers zusammenfasst. Hierher 
gehört unter anderem das Kommutiren des Stroms in den Anker- 
windungen, die an den Bürsten vorbeigehen. Man kann diese Er- 
scheinung am besten auf experimentellem Wege untersuchen. Be- 
festigt man nämlich den Anker auf einer Drehbank und bringt die 
Bürsten in solcher Lage an, dass ein Strom durch den Anker fliessen 
kann, so treten, wenn die Bank in Gang gesetzt wird, Funken an 
den Bürsten auf, trotzdem dabei nur die geringe Arbeit geleistet 
wird, die zur Ueberwindung des Ankerwiderstandes nöthig ist. Lässt 
man jedoch denselben Anker zwischen den zugehörigen Feldmagneten 
laufen, so machen sich bei richtiger Stellung der Bürsten diese 
Funken nicht bemerkbar, wenn er auch die volle Arbeit leistet. Im 
ersten Falle wirkt auf den Anker keine magnetische Kraft (das 
schwache Feld der Erde kommt hier nicht in Betracht), im andern 
Falle läuft er in einem starken Felde, dessen Richtung bei der Ein- 
stellung der Bürsten berücksichtigt ist. Sollen also bei der Drehung 
des Ankers keine Funken auftreten, so muss er sich in einem mag- 
netischen Felde befinden. Diese durch den Versuch erwiesene 
Thatsache bildet den Ausgangspunkt für unsere weitern Ueber- 
legungen. 
Fig. 72 stellt einen Theil eines Ringankers mit der positiven 
Bürste dar, die zwei Kommutatorsegmente vollständig bedeckt und 
ein drittes gerade verlässt. Haben die Feldmagnete die angegebene 
Polarität und dreht sich der Anker im umgekehrten Sinne wie der 
Uhrzeiger, so ist die inducirte elektromotorische Kraft in allen Win- 
dungen rechts von der durch den sechsten Draht gelegten vertikalen 
Mittellinie nach oben und in allen auf der linken Seite befindlichen 
nach unten gerichtet. Die Richtung des Stromes in jedem-an der 
Aussenseite des Ankers gelegenen Drahte hängt von der Stellung 
der Bürste + B ab. Da der Strom von dieser Bürste wegfliesst, so 
      
  
  
  
   
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
    
     
  
   
    
   
	        
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