204 Elftes Kapitel.
nur einen Fehler von 4°, und wegen der Gestalt der Magnetisirungs-
kurve eine noch kleinere Abweichung bei der Bestimmung des wirk-
samen Feldes und der elektromotorischen Kraft des Ankers verur-
sachen. Für praktische Zwecke ist also diese Art der Berechnung,
die Esson und Swinburne unabhängig von einander angegeben
haben, genau genug.
Die Ableitung der dynamischen Charakteristik aus der statischen
ist sehr einfach. Es möge OM (Fig. 76) die statische Charakteristik
darstellen. Alsdann giebt OB=X die erregende Kraft an, die der
Kraftlinienzahl BA entspricht. Machen. wir nun BON so stellt
PU 7X -X de wirkliche erregende Kraft dar, die die nutzbare
Kraftlinienzahll OD hervorbringt. E ist also ein Punkt der dyna-
Z
M
Aa e M,
D 2
|
D
M,
| | E:
Ö BB
Fig. 76.
mischen Charakteristik. Wir können solche Punkte in beliebiger
Anzahl erhalten, wenn wir durch die statische Charakteristik hori-
zontale Gerade legen und auf diesen eine Strecke abtragen, die
gleich X, ist. Auf diese Weise ist die Kurve M, M, entstanden.
Doch ist hieran noch eine kleine Korrektion anzubringen. Wir
haben schon erwähnt, dass die Grösse g in Formel (39) genau ge-
nommen nicht konstant ist, sondern von der Stromstärke abhängt.
Sie ändert sich jedoch auch bei konstanter Stromstärke mit der
Feldstärke. Die Umkehrung der Stromrichtung findet nämlich, wie
wir gesehen haben, im Allgemeinen an dem Rande des Feldes statt,
wo es genügende Stärke besitzt, um der Selbstinduktion der Win-
dungen entgegenzuwirken. Wird nun aus irgend einem Grunde das
ganze Feld geschwächt, so müssen wir die Bürsten weiter ver-
schieben, um eine für die Stromwendung hinreichende Feldstärke zu