Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

60. Funkenlose Umkehrung des Stromes. 219 
lose Zahl sein. Formel (40) und mithin auch Formel (41) stehen 
also im Einklang mit dem absoluten Maasssystem. Das Gleiche gilt 
jedoch nicht von der alten, Eingangs dieses Abschnittes, erwähnten 
Faustregel, und daraus erklärt es sich, dass diese in gewissen Fällen 
versagen muss. 
Wenn wir den Ausdruck (41) in dem Sinne schreiben 
B=0- ei ed 
so ist C, nicht mehr eine Konstante, sondern gewissermaassen ein 
elastischer Koeffieient, der jedoch einen gewissen durch die Erfah- 
rung gegebenen Minimalwerth nicht unterschreiten darf und dessen 
Grösse eine Gewähr für den funkenlosen Gang bietet. Mit anderen 
Worten: je grösser sich C, bei normaler Belastung ergiebt, desto 
weiter ist die Funkengrenze bei Ueberlastung hinausgerückt und 
desto kleiner ist bei normaler Belastung die Bürstenverschiebung. 
Die Kenntnis des Koefficienten C, in Formel (42) genügt aber 
allein noch nicht, um die Maschine in Bezug auf Funkenbildung 
beurtheilen zu können. Diese Formel drückt die nothwendige, aber 
nicht die einzig nothwendige Bedingung für funkenlosen Gang aus, 
wie man sofort aus folgender Ueberlegung sieht. Denken wir uns, 
wir hätten eine Trommelmaschine gebaut, bei welchem auf 300 Stäbe 
150 Lamellen kommen, und wir finden, dass dabei ©, in Formel (42) 
einen genügend hohen Werth annimmt. Wir erwarten also funken- 
losen Gange, und diese Erwartung werde auch durch den Versuch 
erfüllt. Nun bauen wir eine zweite Maschine, die, ausgenommen in 
Bezug auf Lamellenzahl, mit der ersten identisch ist. Geben wir 
dieser Maschine 75 Lamellen (eine Lamelle auf je 4 Stäbe), so wird 
die Maschine möglicherweise noch nicht funken; geben wir ihr 
jedoch nur 50 Lamellen (eine Lamelle auf je 6 Stäbe), so kann, wie 
jeder Praktiker weiss, ein beträchtliches Funken mit ziemlicher 
Sicherheit erwartet werden. Und doch ist die in Formel (42) ent- 
haltene Bedingung auch in diesem Falle erfüllt. Dieser scheinbare 
Widerspruch löst sich sofort, wenn wir bedenken, unter welchen 
Voraussetzungen wir Formel (42) abgeleitet haben. Eine dieser Vor- 
aussetzungen war, dass das Kommutirungsfeld, dessen mittlere In- 
duktion wir mit B bezeichnet haben, thatsächlich existirt und nicht 
durch das von der Spulenseite ausgehende selbstinducirte Feld er- 
heblich verzerrt wird. Eine kleine Verzerrung ist natürlich immer 
 
	        
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