Zwölftes Kapitel.
63. Erregung des Feldes. — 64. Bestimmung der Kompoundwicke-
lung. — 65. Kompoundirung nach Sayers. — 66. Felderregung nach
Sengel. — 67. Spannungstheiler. -—- 68. Berechnung der Erreger-
spulen. — 69. Aehnliche Maschinen gleicher Type. — 70. Einfluss
der linearen Dimensionen auf die Leistung. — 71. Vorzüge der
mehrpoligen Maschinen.
63. Erregung des Feldes.
Im vorigen Kapitel wurde gezeigt, wie man die Felderregung
in Amperewindungen für jeden Kraftfluss aus den konstruktiven
Daten der Maschine berechnen kann. Hat die Maschine Nuten-
anker, so erhält man manchmal eine ziemlich hohe Induktion in
den Zähnen, so dass der hierfür entfallende Betrag der Erregung
erheblich werden kann. Durch die Querwindungen wird allerdings
die Zahninduktion an der Eintrittskante ermässigt, an der Austritts-
kante jedoch verstärkt, und da die Permeabilität mit wachsender
Induktion sinkt, ist die Verstärkung des Feldes an der Austritts-
kante geringer als seine Schwächung an der Eintrittskante, so dass
der gesammte Kraftfluss durch den Einfluss der Querwindungen
etwas vermindert wird. Um diese Verminderung wieder auszu-
gleichen, muss die Erregung entsprechend verstärkt werden!).
Eine zweite Korrektion ist wegen der Gegenwindungen des
Ankers nöthig. Auf diesen Punkt ist schon Seite 198 hingewiesen
worden. Hier möge nur erwähnt werden, dass die Gegenwindungen
proportional sind dem doppelten Betrag der Bürstenverschiebung.
Bezeichnet z, die Anzahl Leiter zwischen zwei Polkanten und i den
Strom in einem Leiter, r die Poltheilung (Polmittenabstand) und P
!) Dieser Gegenstand ist mit Bezugnahme auf ausgeführte Maschinen
in des Verfassers Werk „Elektromechanische Konstruktionen“ ausführlich
behandelt.