65. Kompoundirung nach Sayers. 66. Felderregung nach Sengel.e. 235
Parallelschalten eines Widerstandes auf das richtige Maass abzu-
schwächen. Dieser Widerstand muss aus einem Metall bestehen,
das einen grossen Temperaturcoefficienten hat. Ist der Strom
stark, so erwärmt sich dieser Widerstand mehr, und ein grösserer
Theil des Hauptstromes wird gezwungen, den Weg durch die Feld-
spule zu nehmen. Dadurch wird das äussere Ende der Spannungs-
linie gehoben, und man erreicht, dass Anfang, Mitte und Ende der-
selben beinahe genau in eine Gerade fallen.
65. Kompoundirung nach Sayers.
In sehr sinnreicher Weise erreicht Sayers mit einer einfachen
Nebenschlusswickelung die gleiche Wirkung wie mit Kompound-
wickelung. Er wählt für die Nebenschlusswickelung eine Draht-
stärke, welche etwa der halben Bürstenspannung entspricht, und
schaltet den Nebenschluss ein zwischen einer der Hauptbürsten und
einer kleinen Hilfsbürste, die rückwärts von ihr etwa in der Pol-
mitte liegt. Da die Hilfsbürste nur einen sehr geringen Strom abnimmt,
so ist trotz ihrer Lage in einem starken Theile des Feldes kein Funken
zu befürchten. Nun wird, wie Seite 210 gezeigt wurde, durch die
Querwindungen das Feld verzerrt und in der zur Austrittskante ge-
hörigen Polhälfte, d.h. zwischen Hilfsbürste und Hauptbürste, ver-
stärkt. Es wird also die Spannung, welche den Erregerstrom er-
zeugt, verstärkt, und zwar um so mehr, je mehr Strom die Ma-
schine abgiebt. Bei richtiger Wahl der Verhältnisse kann die Ma-
schine dadurch kompoundirt oder sogar überkompoundirt werden.
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66. Felderregung nach Sengel.
Verbindet man einen Punkt der Ankerwickelung mit einem
Schleifring und legt auf diesen eine Hilfsbürste, so schwankt die
Spannung zwischen letzterer und/einer der Hauptbürsten zwischen
O0 und der vollen Bürstenspannung. Legt man nun zwischen Haupt-
bürste und Hilfsbürste einen induktionslosen Widerstand, so wird
dieser von einem pulsirenden Strom gleicher Richtung durchflossen.
Hat dieser Widerstand jedoch Selbstinduktion, so werden in dem
Maasse, wie diese grösser gewählt wird, die Pulsationen kleiner,
und wenn die Selbstinduktion gegenüber dem Ohm’schen Widerstand
sehr gross ist, so verschwinden die Pulsationen beinahe gänzlich