78. Experimentelle Bestimmung der Energieverluste. 265
90°, des Feldes werden durch den Strom in den Bolzen hinaus-
gedrängt. Die Stromwärme in jedem Bolzen ist
1000 > 0,25 = 250 Watt,
in allen 6 Bolzen mithin 1500 Watt.
Vermehrte Verluste im Eisen und Stromwärme in den Bolzen
machen somit einen Gesammtverlust von 2,3 Kwt oder 1,28°/, der
Maschinenleistung. Man sieht, dass, wenn man überhaupt Bolzen
verwendet, die durch den Ankerkern gehen, es rathsam ist, diese
Bolzen zu isoliren.
73. Experimentelle Bestimmung der Energieverluste.
Die Bestimmung der gesammten Energie, die in einer Dynamo-
maschine bei offenem äussern Stromkreise verloren geht, lässt sich
sehr genau ausführen, wenn man die Maschine als Motor laufen
lässt und die ihr zugeführte Energie misst. Man muss natürlich
die Zufuhr so reguliren, dass die Maschine bei der normalen Ge-
schwindigkeit und Klemmenspannung läuft. Wird hierfür Sorge ge-
tragen, so ist die Feldstärke und die dazu nöthige erregende Kraft
ungefähr dieselbe, als wenn die Maschine als Generator arbeitet.
Sie kann freilich wegen der Rückwirkung und wegen des Wider-
standes des Ankers nicht genau dieselbe sein; da jedoch diese
störenden Einflüsse annähernd bekannt sind, so kann man die Er-
regung leicht so abändern, dass sie den wirklichen Verhältnissen
beim Betriebe entspricht. Die dem Anker zugeführte elektrische
Energie lässt sich mit grosser Genauigkeit messen und ebenso die
für die Erregung der Feldmagnete erforderliche. Der Versuch er-
fordert nur einen Tourenzähler, einen Strom- und einen Spannungs-
messer.
Das Ergebnis genügt jedoch nicht für praktische Zwecke. Es
ist ja immerhin von Werth, genau zu wissen, wieviel Energie im
Anker und wieviel in den Feldmagneten verloren geht; bei der
ersten genügt uns jedoch nicht nur die Kenntnis ihres Betrages,
sondern wir müssen auch wissen, wie sie sich zusammensetzt. Nur
auf diese Weise lässt sich feststellen, wo Verbesserungen anzubringen
sind und wie Abänderungen wirken. Nehmen wir z.B. an, wir
wollten bestimmen, wie weit bei einem glatten Anker die Drähte
zu theilen seien, um Wirbelströme in ihnen auszuschliessen. Je